Hans besucht die dritte Klasse einer Grundschule.
Schule gefällt ihm gut- besonders die Pausen.
"Was lernst du in der Schule?"
"Keine Ahnung", erwiedert Hans und schaut mich verblüfft an.
Hans und ich, wir beide befassen uns mit Urzeitkrebsen.
Wir entdecken deren Lebensräume, betrachten die Urzeitkrebseier
mit Lupen und forschen über alle Dinge,
die zu Urzeitkrebsen gehören.
Wir lösen Rätsel zu Urzeitkrebsen, lesen Texte, schreiben Geschichten
und finden das Verhältnis zwischen Salz und Wasser,
damit die Eier zu Larven werden können.
Als sich die Urzeitkrebseier nach wenigen Tagen
zu Larven und dann zu Urzeitkrebsen entwickelten
staunte Hans sehr:
"Wow, das habe ich geschafft!"
Da die Urzeitkrebse Hunger hatten, befassten sich Hans
und ich mit weiteren wichtigen Dingen des Lebens und Gedeiens der Urzeitkrebse.
Nun fragte ich Hans:
"Was denkst du gelernt zu haben?"
Hans erzählte mir, was Urzeitkrebse sind und woher sie ihren Namen haben.
Er berichtete von den Eiern und woher sie kamen.
Der Weg vom Ei zum Urzeitkrebs und von der Art, wie sie sich bewegen.
Er zeigte auf die Krebse und war stolz so viel geschafft zu haben.
Hans hat sich sprachlich ausgedrückt, gelesen,
gerechnet, geschrieben und gedacht.
Hans hat Zusammenhänge erkannt und Rückschlüsse gezogen.
Hans hat eigenen Eindrücke formuliert und Gegebenheiten erkannt.
Hans hat seiner Aussage nach viel gelernt und viele seiner Fähigkeiten erweitert.
Hans hat Verantwortung für sein Handeln und für die Wirkung seines Handelns übernommen.
Dieser Vorgang hat sich in der Realität ereignet.
Dies zeigt nicht auf, dass Kinder in der Schule nicht lernen.
Dies ist ein kleiner Eindruck vom dem, was Kinder für sich als Lernen verstehen.
Vieles im Leben steht in Verbindung und kann in Zusammenhang gebracht werden.
Wenn wir lernen, nehmen wir etwas an, wir eignen uns etwas an und wir wenden etwas an.
Wir können uns viele Dinge erklären, wenn wir diese verstehen und einen Sinn darin erkennen.
Dies nennt man auch sinnerfassendes Lernen.
Wir können unsere Kinder darin unterstützen, neugierig zu sein und zu bleiben.
Unsere Kinder haben großartige Fähigkeiten,die Welt in all den Eindrücken in sich selber wieder
zu spiegeln und durch unterschiedliche "Spiel und Erlebnis-Anlässe" erfahrbar, greifbar und erklärbar zu machen.
Den "Urzeit- baby-krebsen" geht es übrigens sehr gut.
Hans ist der Meinung, dass alle Babies mehr Platz brauchen
und in Zukunft besprechen und beraten wir darüber,
wie der Lebensraum von heranwachsenden Urzeitkrebsen aussehen kann.
Los gehts :-)
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