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Warum lasst ihr mich nicht spielen?



Jogi blinzelt, gähnt ausgiebig und sieht nach draußen.

Was für ein Tag!

Heute werden wir einen Ausflug machen und es liegt alles bereit.

Jogi streckt einen Fuß unter der Bettdecke hervor und der dicke Zeh wackelt vor Freude.

"Oh ja, es ist warm genug für das Planschbecken!"


"Wie lange dauert das denn noch?"

Oh, Andrea sieht mich an und motiviert mich, mit dem Spielen zu beginnen.

Dann mal ran :-)

Kaum habe ich die Badehose an, kommt der erste Einwand aus dem Nichts.

"Denke daran, dich nicht so nass zu machen!"

Ein Raunen und Stöhnen kommt ohne Absicht aus mir heraus.

"Ok!" sage ich und springe los.


Ihr fragt euch, wie alt ich bin?

Spielt keine Rolle, ich bin der Jogi!


Andrea und ich haben viel Spaß und leider höre ich ständig Einwände....

 

"Nein,

Achtung,

Nein,

Lass das sein,

Mach dich nicht nass,

 Lass das,

Hör auf,

es reicht!"


Andrea und ich erlebten tolle Abenteuer.

Es war in unserem Spiel und unserer Fantasie sehr dramatisch....

Ein Feuer brach aus und wir haben die Lage sofort erkannt.

Schnell wurde von uns die Feuerwehr aktiviert und es kamen alle Lego Feuerwehrleute zu Ort.

Zum Glück hatten wir ausreichend Wasser zur Verfügung.

Nun hatten wir auch einen Jungen Mann "2 Jahre alt" zur Hilfe dabei und das war unser großes und nasses Glück.

Das Feuerwehrauto streikte und es erschien eine Stimme aus der Ferne:

"Nun reicht es aber mit dem Wasser! Was soll das denn? Du bist ja ganz nass und wir wollen noch auf den Friedhof zu Uroma!"

Das Feuer war leider noch nicht gelöscht und wir sahen aus unserem Spiel heraus sehr erschrocken auf.

 


Jogi schaut erschrocken zu seiner Mutter und bittet um mehr Zeit.

Nun ja, diese Zeit gab es nicht mehr.

Es wurde alles eingepackt und unser Abenteuer war Vergangenheit.


Jogi und die Feuerwehr...

das Wasser und der Spaß...

ok!

Müssen unsere Kinder immer etwas lernen?

Ja!!!!

Sie wollen, direkt nach dem Aufstehen damit beginnen und wenn sie schlafen damit - für diesen Tag - damit enden.

Im Kontakt spielt man einem Kind eine Situation mit Figuren und Bausteinen vor und es versucht diese Situation 1 zu 1 nachzuspielen.

Unser Handeln ist für unsere Kinder das größte Vorbild der Erde.

Es werden Situationen nachgespielt, die schon lange in Vergessenheit geraten sind.

Plötzlich steht unser Kind vor uns und motiviert uns zu einer Aktion, die schon lange zurück liegt.


Das Gehirn und die Entwicklung ist wie eine "Super 8 Kamera"!

Es wird etwas registriert und wahrgenommen.

Dann wird es aufgenommen und dargestellt.

Es wird betrachtet und beachtet, gespeichert oder gelöscht.

Wenn es gespeichert wurde, ist es verankert und wird weiter verwendet.


Jogi hätte sehr gerne seine Fantasie und deine Ideen zum Einsatz gebracht.

Dies war leider nur bedingt möglich.

"Jogi, zieh dich an, wir fahren..!"


Die Feuerwehr war da, keine Frage.

Das Wasser schoss aus der Wasserpistole und freute sich über rennende und freudige Hühner.

Die Hühner haben so viel Auslauf, dass jeder neidisch darauf werden könnte.


Jogi hatte die Lust etwas zu erleben und zu endecken.

Sein Wunsch war es, die Welt in sich selbst nachzubilden und neue und eigene Abenteuer zu endecken.

Nun wich jede Freude aus seinem Gesicht, er sah mich an und fragte, ob wir so eine Wasserschlacht noch einmal machen können.


Kinder lernen durch uns, durch unser Handeln, durch unsere Einstellungen und duch unsere Werte und Vorstellungen.

Kinder lernen durch uns, durch unsere Ansichten, durch unsere Vorurteile und auch durch unsere Schwächen.

Kinder lernen durch sich selbst, durch ihre eigenen Erfahrungen und durch unser "OK", dass sie diese und "ihre" eigenen Erfahrungen machen dürfen.


Nun hätte Jogi gerne länger seine Ideen , Gedanken und bilder im Spiel abgebildet und nachempfunden.

Es gibt ermöglicht ihm vielfältige Wege seine Wahrnehmung, seiner Idee, Strukturen und Konstruktionen auf vielfältige Art und Weise zu probieren, zu erkennen, zu optimieren und zu strukturieren.

Solche Gedankenspiele wird er in Kürze in der Schule vollbringen und ich drücke ihm die Daumen, dass seine Eltern ihn dies gewähren werden.


Liebe Grüße,

Andrea Berghaus


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