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Die magische Acht und das Labyrinth



Andrea sitzt nervös auf dem Stuhl vor ihrem Psychologie Lehrer "Prof." und wackelt unter dem Tisch aufgeregt mit den Beinen.

Es geht um ein Thema und wir alle haben jeden Tag damit zu tun, ob wir wollen oder nicht.

 

Wenn wir es nicht wollen- wird es schlimmer!

Wenn wir müssen- wird es auch nicht besser!

 

Besonders durch den heilpädagogischen Ausbildungshintergrund befasse ich mich öfters sehr intensiv mit diesem Gedanken des "Denkens". 

Oh je, es geht los und meine Gedanken wandern in die Richtung meiner Vorahnung, um welches Thema es sich wohl handeln könnte.

Kaum kann ich diesen Gedanken zu Ende denken, da kommt mir ein erleuchtender Gedanke!

 

"Das Denken"

 

Wir "denken" fast ständig, es sei denn, wir schlafen und träumen.

Wir können das "Denken" kaum lassen, am Tag und in jedem Moment unseres bewussten Lebens.

 

Mein Professor sieht mich durch seine Brille verschmitzt an und stellt mir genau die Frage, die ich gerne vermieden hätte.

"Andrea, erkläre mir bitte, was "Denken" bedeutet". 

 

Ich schnaufe tief durch, sehe verlegen zu Boden und denke:

"Nein, bitte nicht, ich kann keinen klaren Gedanken fassen und Denken schon gar nicht".


Viele Informationen zu diesem Thema sind sehr theoretisch, physiologisch, neurologisch und psychologisch dargestellt und erklärt.

Diese theoretischen Sachverhalte sind sehr komplex und verwirrend.

Um es für uns verständlicher und klarer darzustellen geht es "bildhaft" weiter.

 

Nun geht es weiter mit "Messer und Gabel".

Was sich alles Schmackhaftes damit verarbeiten lässt ;-)

 

Aber woher weiß ich, was ich damit machen kann?

 

Anfangs habe ich die Gabel zum Bohren in die Tapete verwendet.

Das Messer war mir eigentlich egal.

Meine Eltern waren geschockt- keine Ahnung warum.



"Andrea?"

Erschrocken schaue ich meinen Professor an und beginne verlegen meinen Kuli zu drehen.

Irgendwann dreht er sich einmal um die Erde und so langsam beginne das zu erzählen, was ich mir selber erschließen kann.



Messer und Gabel (und Löffel) haben eine Beziehung zueinander.

Sie lieben sich nicht, jedoch haben sie eine bedeutungsvolle Verbindung zueinander und miteinander.

Jeder steht für sich und zusammen sind sie stark, wirksam, funktional und kulturell moralfähig.

Wir Menschen haben diese Beziehung zueinander erfasst und in Verbindung gebracht.

Dies nennt man:

"Erfassen von Beziehungen"!



Was war zuerst da?

Die Gabel, das Messer oder der Löffel?

Das spielt für die meisten gedanklich keine Rolle, da es für die Verwendung überwiegend um das Essen geht.

Wir sehen das Besteck und unser Gehirn signalisiert: "Essen"

Unsere Augen haben das Besteck schon als Kleinkind oftmals gesehen und auch ich habe als Kleinkind damit hantiert.

Dies fing schon früh in meinem Leben an.

Mein Gehirn hat wahrgenommen, dass ich mit dem Besteck schon einen guten Kontakt hatte.

Das Probieren, Experimentieren und aktiv sein hat eine Spur in mein Gehirn gelegt.

Es wurde eine Verbindung geschaffen und eine Beziehung erfasst.

Vor allem bezog sich dies auf das schmackhafte Essen.

 


Es gab das Mittagessen nur mit Hilfe von Messer und Gabel.

Das Besteck war für mich nur Mittel zum Zweck.

Meine Hände hätten wirklich ausgereicht.

Meine Eltern baten mich darum, das Besteck richtig und nutzvoll einzusetzen.

Ich nahm zuerst die Gabel in die Hand und 8 mal übte ich ein, sie zu halten und zu gebrauchen.

Ich nahm danach das Messer in die Hand und 8 mal übte ich ein, um es zu halten und zu gebrauchen.

Ich nahm das Besteck in die Hand und 8 mal übte ich ein, es richtig zu halten und beides zu gebrauchen.

 


Wie gut, dass ich üben durfte.

Es brauchte 8 Übungseinheiten, um in meinem Gehirn eine Spur zu legen.

Wenn ich im Maislabyrinth nur einen Weg gehen darf, finde ich nie mehr raus und nicht mehr rein.

Das Gehirn freut sich über die "Wiederholungen" und kann das Denken und das "Erfassen von Beziehungen" besser nutzen.


Wie gut, dass mir mein Dad gezeigt hat, wie man ein Bild aufhängt.

Ich habe verstanden, erfasst, erkannt und begriffen, dass man dafür einen Hammer und einen Nagel braucht.

diese Beziehungen habe ich verinnerlicht und ich durfte viel üben und Nägel schlagen.

Ich habe das Bild und den Nagel.

Es fehlt der Hammer!!!!


  1. Meine Welt bricht zusammen! Es gibt keinen Weg mehr. Bin am Ende. Alles ist gelaufen. Lasst mich in Ruhe!
  2. Wie, der Hammer fehlt. Na und? Dann nehme ich eben etwas anderes! Lass mich mal machen!

  1.  Alles ist am Ende und die Kreativität schreit um Aufmerksamkeit!
  2.  Intelligenz zeigt sich darin, Situationen zu erfassen, Sachverhalte zu erkennen, Beziehungen zu finden und aktiv zu bleiben.

Grundfertigkeiten brauchen Wiederholungen um die Verknüpfung zwischen Objekt, Verbindung, Einsatz und Wiederholung kognitiv und physisch zu schaffen.

Dies wären auch zum Beispiel die Vokabeln in einer anderen Sprache.

Das kreative Einsetzen ist die große Fähigkeit, die unser Gehirn uns schenkt.

Wir denken (Erfassen Beziehungen).

Wir setzen Beziehungen in Verbindung (Messer und Gabel)

Wir üben ein (8 Wiederholungen) Das Besteck verhilft zum Essen.

Wir verbinden übergeordnet (Wenn der Hammer fehlt, dann nehme ich etwas anderes.)

 


Das Labyrinth bietet viele Wege und Irrwege.

Wenn ich eine Verbindung der Wege zueinander schaffe, dann finden sich neue Wege.

Das Gehirn lässt sich vielfältig nutzen, wenn wir ihm etwas bieten, was wir versuchen zu erfassen und zu begreifen.

Wir lernen besser, wenn wir etwas wiederholen dürfen und wenn es Beziehungen gibt, die wir kreativ in Verbindung bringen dürfen.

Der Forscherdrang unserer Kinder zeigt uns, wie kreativ Kinder Gegenstände und Sachverhalte zueinander in Beziehung bringen, in Frage stellen und neu verknüpfen.



Als ich mit meinen Gedanken wieder in der Realität ankam, sah mich mein Professor an, stand auf und ging zur Tür.

Verzweifelt sah ich ihm hinterher und dachte, alles wäre gelaufen.

In diesem Moment drehte er sich um und lachte:

"Denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken!"

Bis heute denke ich über diese Worte nach ;-)

 


Falls ihr mehr Informationen zum Denken wünscht, dann meldet euch bei mir :-)

Liebe Grüße,

Andrea Berghaus

www.wundersam-wirkend.de


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