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Ich schlag dich und was machst Du?



Henry schaut mich intensiv an, ballt seine Fäuste und "schlägt zu".

Seine Hände treffen meine Beine und eigentlich könnte ich laut auflachen.

Tat es weh? Nein!

Verletzung? Nein!

Seine Lippen verstummen, seine Kraft scheint "Supermen" zu übertreffen.

Was nun?

Verwirrt schaue ich Henry in die Augen und für einen Augenblick scheine ich seine Aufmerksamkeit verloren zu haben.

Wieder holt er aus und fast hätten mich seine Hände getroffen.

Nun war ich schneller und hielt inne.

Seine Hände fanden Halt in meinen Händen und ich entdeckte das Erstaunen in seinen Augen. 


Wenn es meine Hände nicht schaffen, dann mein ganzer Körper.

Henry legt alle Energie in seinen ganzen Körper und zeigt mir, wie viel Kraft sein Körper entwickelt, um zu wachsen und um zu gedeihen.

Seine ganze Energie sucht Entladung und schöpft aus den Möglichkeiten, die sich ihm bieten.

Irgendwie hat man das Gefühl, dass diese gewaltige Energie ein Ventil braucht.


Henry liegt verdreht auf meinen Beinen und wird durch meine Beine gehalten.

Sein Lachen wird verstärkt durch das Kitzeln und er strengt sich an, aus dieser Verwirrung heraus zu finden.

Seine Suche nach seinem "Oben", seinem "Unten" seiner "Kraft" und "Verhältnismäßigkeit" wird von uns darin unterstützt, dass er Grenzen erfährt, die er als Kleinkind erfassen kann.


Falls wir alle ein Pudding wären, würde uns eine Puddingform helfen um unseren Rahmen zu finden, indem wir reifen Können.


Henry hat mich geschlagen und dies ließ Rückschlüsse zu, dass er etwas erlebt hat, was in ihm wirkte und was er weiter geben wollte.

Das Sozialverhalten von Kindern lässt erst dann Rückschlüsse zu, wenn sie sich sprachlich äußern können.

Auch dann ist es ein Erleben, welches ein liebevolles Auge wünscht.


Nachdem Henry sehr aufgebracht war, nahmen wir einen Wäschekorb und eine weiche Decke.

Henry schlüpfte unter den Korb, bekam die Decke aufgelegt und wir sangen Lieder über Schildkröten.

Dabei klopften wir mit den Fingern regelmäßig auf den Korb und Henry besann sich auf sein selbst und genoss den Augenblick als Schildkröte.


Hierzu gäbe es eine Menge zu erzählen, jedoch könnte Dein Thema ein ganz anderes sein.

Lass es mich wissen und wie finden einen guten und für dich stimmigen Weg.

Liebe Grüße,

Andrea Berghaus


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