· 

Grafomotorik



Nun habe ich mit Schrecken festgestellt, dass auf meiner Webseite noch gar nichts über die Grafomotorik zu finden ist.

Es gibt viele Berichte im Internet und man viel darüber lesen.

Vieles bezieht sich auf Prozesse, die mit der Feinmotorik zu tun haben und als technisch motorische Abläufe bezeichnet werden.

Das Kind nimmt einen Stift in die Hand und malt mit (Buchstaben, Wörter, Sätze, Zahlen) oder ohne Vorgabe (freies Malen).

Es handelt sich hierbei nicht "nur"um das fantasievolle Malen nach eigenen Bildern und Vorstellungen, sondern auch um komplexe umfangreiche Abläufe zwischen neurologischen Vorgängen und motorischen Prozessen.

Das Gehirn steuert unsere Bewegungsabläufe und es die Steuerung der Bewegung wird auch durch die "Tonusregulation" mit begleitet und beeinflusst.

Dies bedeutet als Beispiel neurologischer Prozesse:

  • wie viel Stärke braucht der Muskel um eine Bewegung auszuführen.
  • Wie viel Druck braucht der Stift um etwas zu Papier zu bringen.
  • Wie stark werden beim Schreiben die Finger angespannt.
  • Verkrampfen sich die Finger beim Schreiben?

Wenn wir einen Stift heben wollen, signalisiert uns das Gehirn schon vor dem Annehmen des Stiftes, wie viel Kraft wir ungefähr einsetzen müssen.

Da der Stift leicht ist, wird nicht viel Kraft gefordert.

Kinder, die in der Tonusregulation Unterstützung brauchen, zeigen ein anderes Verhalten.

Sie setzen viel Kraft ein, drücken zu feste zu und die Schrift wirkt krakelig und wenig fließend.

Meistens verkrampfen die Finger und verspannen sich noch dazu.

Das Kind wirkt überanstrengt, müde und lustlos.

 



Falls eure Kinder schon in der Schule sind, habt ihr vielleicht schon etwas davon gehört.

Beim Schreiben Lernen kommt es vor, dass es Holpersteine gibt und das Kind unsicher ist.

Die Grafomotorik lässt sich zum Glück schon viel früher unterstützen.

Hierbei sei zu bedenken, dass viele Prozesse an dieser Fähigkeit beteiligt sind, die man auch aus der Ergotherapie kennt:

  1. Wahrnehmung des Kindes in allen Bereichen
  2. Tonus Regulation
  3. Seitigkeit
  4. Raum Lage Wahrnehmung
  5. Moro Reflex
  6. Sensorische Integration
  7. Binokulares Sehen
  8. Konzentrationsfähigkeit

Diese Bereiche werden im Kindergarten beobachtet und den Eltern im Entwicklungsprozess mitgeteilt.

Falls es Auffälligkeiten gibt, empfehle ich ein Gespräch mit Fachleuten, die euch beraten können! 


Wenn die Grafomotorik förder-bedürftig ist, stellen sich häufig weitere Probleme dar.

Das Kind braucht sehr lange, um seine Aufgaben zu erledigen,

es schreibt ohne zu lesen,

es schreibt ohne zu verstehen und verliert die Aufgabe vollkommen "aus den Augen".

Hier hilft es, mit den Kindern erst zu lesen und dann zu schreiben.

Hier hilft es, die Schriftgröße zu erhöhen und ggf. die Linien der Vorgabe nachzufahren.

Hier hilft es, klein schrittig vorzugehen und Abschnitte aus dem Blickfeld zu nehmen.

Es kann sich hierbei um ein weißes Blatt Papier handeln, welches man zum Abdecken benutzt.


Es gibt sehr viele Gedanken zu diesem Thema und ich weiß, dass viele Schüler betroffen sind.

Falls Ihr Fragen habt, meldet euch bei mir.

Liebe Grüße,

Andrea Berghaus


Kommentar schreiben

Kommentare: 0