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Generation Corona und seine Folgen



Jeden Tag zu jeder Zeit ist es Thema, sei es in den Medien, oder unter uns.

Jeden Tag machen sich Generationen aller Altersgruppen Gedanken über den Corona Virus und jeder von uns wünscht sich, dass dieser Virus bald verschwunden ist.

Eines trifft im besonderen Maße auf alle von uns zu und dies sind massive Einschränkungen im sozialen Miteinander.

Keiner ist von diesen Einschränkungen ausgenommen und für jeden von uns bringen diese Regularien seelische Belastungen mit sich.

Wie machen sich diese seelischen Belastungen bemerkbar?

Ist es die Einsamkeit aller älteren Menschen, die sich ihre Familie herbeisehnen?

Ist es der gewohnte Ablauf, der allen von uns teilweise ganz verloren gegangen ist?

Sind es die Gespräche und Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten?

Sind es die Sicherheiten, die uns ein ganzes Stück genommen wurden?

Finden kranke und sterbende Menschen die Begleitung, die sie verdienen?

 

Ist es von allem etwas?



Eines ist für alle tragend und dies der vollkommen neue Ablauf des Tages, der Wochen, der Monate und der damit verbundenen Abläufe.

Alles was vorher selbstverständlich war, wird nun unter den Gegebenheiten des Virus überprüft, eingeordnet und neu bewertet.

Wir müssen uns umstellen und es gibt keine Ausnahmen oder Begünstigungen.

Alle tragen die gleiche Last, trotzdem der eine mehr und der andere weniger belastbar ist.

Für alle wird diese Zeit im Nachhinein spürbare Konsequenzen haben.

Erwachsene haben eine Vorstellung von der „Normalität“ und wird alte Gewohnheiten schneller wieder aufnehmen können als Kinder.

Kinder befinden sich in der Entwicklung und hier vollzieht sich ein Spagat, den keiner bisher kannte.

Nicht nur die Kinder stehen der jetzigen Situation „unerfahren“ gegenüber, sondern auch die Menschen, welche diesen Kindern entwicklungsbegleitend an Seite stehen.

 

Dies betrifft Eltern, Verwandte, Bekannte, Erzieher, Lehrer und weitere Personen im direkten Umfeld des Kindes.


Kinder jeden Alters spüren seit vielen Monaten Veränderungen, die sich auf ihren direkten Alltag auswirken und Einfluss nehmen.

Da alle Kinder keinen eigenen Einfluss auf diese Veränderungen nehmen können, bleibt keine andere Wahl, als sich diesen Veränderungen zu stellen.

Keiner dieser Einflüsse bringt den Kindern positive Erlebnisse, sondern führt stetig zu Einschränkungen, Belastungen, Druck und Einsamkeit.

Jüngere Kinder vermissen ihre Freunde im Kindergarten und alle Aktionen, die in diesem Rahmen getätigt wurden.

Jeder Raum des Lernens in Gruppen wird massiv auf ein Minimum reduziert und das freie Entfalten der individuellen Möglichkeiten wird auf Corona Bedingungen reduziert.

Kinder, welche ausschließlich zu Hause betreut werden lieben dies zu Beginn, jedoch können Eltern nicht durchgehend den kindlichen Spielpartner ersetzen.

Zeitlich sind Eltern auch durch eigene berufliche und tagesbezogene Belange eingebunden und belastet.

Kinder, die zur Schule gehen und vielleicht gerade das erste Schuljahr erleben stehen vor der großen Herausforderung das Lernen selbständig zu gestalten.

Alles was Lehrer didaktisch einsetzen, um Lernstoff transparent zu vermitteln ist kaum individuell leistbar.


Eltern sind oftmals gefragt, sich Lernstoff zu organisieren und kleinschrittig ihren Kindern zu vermitteln.

Da die meisten Eltern keine Lehrer sind, kommt es schon oftmals zu Konflikten.

Alle Konsequenzen, Einschränkungen und Maßnahmen führen dann zu Reibungen und Konflikten, wenn eigene Bedürfnisse unerfüllt sind und wir uns unberechtigt in unserer Freiheit eingeschränkt fühlen.

Da wir Erwachsenen die Umstände des Corona Virus zu erfassen vermögen, ist unsere Toleranz vielleicht dehnbarer als die der Kinder.

 

Durch die vielen notwendigen und teilweise sprunghaften Veränderungen bezüglich bestehender Fallzahlen, schafft es kaum ein Mensch, sich diesen Vorgaben reibungslos und problemlos anzupassen.



Zum Thema „Schule“:

Heute fragte mich eine Mutter, deren Tochter in die erste Klasse geht, wie sie denn am besten auf diese und jene Aufgabe eingehen könnte.

Sie fragte, wie es denn eine Lehrerin täte und ob das, was sie macht auch richtig sei.

Ihre Tochter lerne gerade das Lesen und den Zahlenraum bis 10 und sie frage sich, wie sich denn am besten der Übergang zur 11 gestalten ließe.

Da es sich beim Lernen oftmals um wichtige Basis Grundlagen handelt, steht stets die Frage an den entsprechenden Lehrer im Fokus der Aufmerksamkeit.

 

Als anerkannte „integrative Lerntherapeutin“ darf ich solche Fragen auch beantworten und mit den Kindern arbeiten.


Wichtig an dieser Stelle ist für jedes Alter:

Verunsicherungen vermeiden!

  • Wenn euch die Information, der Hintergrund, die Idee fehlt, dann haltet inne und erkundigt euch, wer und welche Stelle euch weiterhelfen kann.
  • Wenn keiner weiterhelfen kann, dann macht einen Vermerk und schickt diesen an die entsprechende Stelle des Verantwortlichen.
  • Keine Experimente und keine zeitliche Qual in den Erarbeitungen des Lernstoffs.
  • Zeitfenster setzen und die Ziele, wenn möglich mit den Lehrern absprechen.
  • Zum eigenen Lernen lässt sich die App „Anton“ (kostenlos) einsetzen. Sie ist für alle Schulklassen eingerichtet und inhaltlich gut aufbereitet.
  • Da es erlaubt ist, sich bedingt zu treffen, wäre es möglich, Schüler der Oberstufe als Nachhilfe einzustellen.
  • Wenn Eltern sich untereinander verständigen, kann dies hilfreich und entlastend sein.
  • Bei Kindern mit LRS und Dyskalkulie darf „Lerntherapie“ stattfinden. Hierzu bitte den Kinderarzt informieren, der über weitere Schritte Auskunft geben kann.

 

Es wäre möglich, über unterschiedlich viele entwicklungsbezogene Auswirkungen zu berichten, jedoch würde dies hier den Rahmen sprengen.

Wichtig für uns alle ist eine oder mehrere „Konstante“.

Dies bezieht sich auf ein oder mehrere Ritual(e), auf eine oder mehrere Gewohnheit(en), auf besondere Abläufe innerhalb unseres Tages, auf die ein Virus keinen Einfluss haben kann und daher verbindlich und verlässlich sein können.

 

Für alle Kinder sind diese „Konstanten“ halt gebend, richtungsweisend und verlässlich.


Wir als Eltern haben den Blick auf diese Konstanten und schaffen den Kindern dadurch die Möglichkeit, mit den derzeitigen Umständen und Unsicherheiten bestmöglich umzugehen.

Wenn ihr Fragen dazu habt, dann meldet euch bei mir.

Liebe Grüße,

 

Andrea


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