Wie lange ist es her, dass unserer Kinder täglich in der Schule lernten und Kontakte hielten?
So manche Erinnerungen sind in weite Ferne gerückt.
Es wurde gelernt, sich ausgetauscht, Kontakt gehalten, sich gemessen und die Pause gemeinsam verbracht.
Es gab positive Erlebnisse in der Schule und auch Momente, in denen sich unsere Kinder unsicher fühlten.
Oftmals bezog sich dies auf Klassenarbeiten, Test`s und Leistungsüberprüfungen.
Vor solchen bevorstehenden Ereignissen versuchte man Halt zu finden, sei es in der Familie, dem Freundeskreis, den Schulkameraden oder anderen nahelegenden Mitmenschen.
Worauf man sich stets verlassen konnte, war die "Regelmäßigkeit" und "Verbindlichkeit".
Regelmäßig wurden Test`s und Klassenarbeiten angekündigt und die Leistungsüberprüfung ließ nicht lange auf sich warten.
Man tat sich oftmals in Gruppen zusammen und gab sich so gut es ging, Halt und Zuversicht.
Jeder war dem anderen gegenüber regelmäßig, alleine schon durch Anwesenheit verbunden und im Austausch vernetzt.
Durch Corona wurde sehr viel Aufgebrochen.
Alle Kontakte miteinander wurden auf Netzwerke gesetzt und der Präsent Unterricht bis auf weiteres verschoben.
Der Alltag, den man kannte wurde durch eine "Sondervereinbarung" abgelöst und so manches Kind kam sich vor wie in einer Klarsichthülle.
"Kontakt nur in Ausnahme, unter besonderen Umständen"
Der Alltag, den unsere Kinder kannten und die Lebensweise die bisher gelebt wurden, versanken im Virus.
Morgens aufstehen, frühstücken, Schulweg, Schule, Pause, Schule, Heimweg, ect., gehörten der Vergangenheit an.
Es musste sich vollkommen neu orientiert werden und dies kostete in der Entwicklung unserer Kinder viel Potential und ummengen Kraft, sowie Selbstbeherrschung.
Jede Freizeitaktivität mit den Freunden lag brach und der ganze Tag schien wie "verdreht".
Nun ist der Tag der Tage gekommen.
Die Corona Wellen sind besiegt und keiner garantiert einen Sieg über diesen Virus.
Der Präsens Unterricht ist sofort möglich und alle Kinder dürfen wieder in die Schule.
Rufen alle Kinder "Hurra"?
Gehen alle Kinder frohen Mutes zurück in den Unterricht?
Viele Anrufe und Nachrichten erreichen mich in den letzten Wochen.
Mir wird hilfesuchend berichtet, dass sich viele Kinder unterschiedlich verhalten, wenn es darum geht, wieder einen Einstieg in den Präsenz Unterricht zu finden.
So manche Kinder verweigern sich massiv!
Andere Kinder somatisieren und zeigen körperliche Symptome.
Es gibt Kinder, die schwer erbrechen und nicht in der Lage sind in die Schule zu gehen.
Wieso gestaltet sich die Rückkehr in die Normalität so schwer?
Das was unsere Kinder im Moment erleben, hat keiner von uns bisher erlebt.
Viele von uns stehen vor einem Rätsel und versuchen irgendwie die Normalität zurück zu erkämpfen.
Es gab mit Sicherheit staatliche Unterstützung und trotz alle dem war und ist diese Situation für uns "unvorhersehbar".
Dies betrifft auch unsere Kinder in jedem Alter und in jedem Entwicklungsschritt.
Die "Vorhersehbarkeit" und die "Berechenbarkeit", der "Zusammenhalt" und der steige "Kontakt".
Dies sind alles elementare Faktoren, die in der bisherigen Corona Zeit auf ein Minimum beschränkt wurden.
Unsere Kinder wünschen sich eine unbeschwerte Kindheit mit viel Freude und Freunden.
Alles was mit Schule zu tun hat wünscht sich einen Rahmen, der Halt bietet und stützend ist.
Durch die Entfernung und durch den Mangel an direktem Kontakt fühlen sich viele Kinder unsicher und überfordert.
Sie haben ihre Kameraden ggf. eine Zeit lang nicht erlebt und ihnen fehlt untereinander der Eindruck, wie die Entwicklung und die individuelle Haltung voran geschritten ist.
Besonders Kinder in der Pubertät erleben die eigene und die Entwicklung der anderen sehr bewusst und eindrucksvoll.
Alle Zeiten, die fehlen, lasse Lücken im gemeinsamen Erleben und in der gemeinsamen Verbindung entstehen, die schwer wieder aufzuholen sind.
Folgende Punkte können tragend werden:
- Ich hatte lange keinen Kontakt mehr und weiß nicht wer wie zu mir steht und mit mir eine Verbindung halten wird.
- Was denken die anderen jetzt von mir und wer ist mit wem mehr in Kontakt als mit mir?
- Der und die habe ich lange nicht gesehen und ich weiß nicht, wer mit wem nun befreundet ist.
- Mag mich die eine und die andere, der eine und der andere noch so wie vorher?
- Welches Fach werde ich haben und was muss ich können?
- Habe ich genug gelernt?
- Schaffe ich den Lernstoff?
- Ich kam vorher nicht gut zurecht, wie wird es jetzt sein?
- Besser ich bleibe zu Hause!
- Ich will nicht in die Schule!
- Ich habe Bauchschmerzen und ich kann nicht in die Schule gehen!
Dies und vieles mehr wurde mir von Müttern berichtet.
Ich wurde gefragt, ob es sinnvoll ist einen Psychiater oder einen Kinderpsychologen einzuschalten.
Was würdet ihr empfehlen?
Der erste Gedanke, den ich hatte war, den Familien unterstützend an Seite zu stehen, was auch so ist.
Der zweite Gedanke den ich hatte war, wer ist eigentlich dafür zuständig?
Sind die Eltern dafür zuständig einen guten Übergang vom Lockdown zum Präsenz Unterricht zu gestalten?
Wer war und ist verantwortlich für die Schüler unserer Schulen?
Ob mir der zweite Gedanke weiterhilft ist in Frage zu stellen.
Was ich darlegen kann ist die Verbindung zwischen Eltern und Kindern.
Hier beziehen sich Welten miteinander, die in Verbindung gehören.
Beide miteinander stehen stehts in Verbindung und wissen voneinander.
Was hilft uns allen?
Die Wahrheit!
- Die Befindlichkeit "Bauchweh", "Übelkeit", "Missgunst"
- Du hattest heute den ersten Präsenz Termin in der Schule und fühltest dich "schlecht", "unwohl"," missgestimmt".
- So wie du dich "heute", "gestern", ect. gefühlt hast, fühlen sich im Moment viele Menschen.
- Diesen Virus gab es bisher noch nicht und keiner von uns konnte sich darauf einstellen und planen.
- Viele Menschen finden neue Ideen und andere wünschen, dass ihnen geholfen wird, um sich zurecht zu finden?
- Was könnte dir helfen, dich im Schulsystem neu auszurichten?
- Was hindert dich daran, diesen Start zu gestalten?
- Jeder Mensch auf dieser Erde ist von diesem Virus betroffen und jeder Mensch hat eine Unterstützung verdient.
- Wenn es eine Unterstützung für dich gäbe, wie könnte diese Hilfe aussehen?
Unsere Kinder haben Angst, sich neu auszurichten und neu zu orientieren.
Alles "Neue" ist für jeden von uns neu und unvorhersehbar.
Wir können nicht sicher zielgerichtet planen und uns fehlt die Sicherheit im Handeln und in der Selbstwirksamkeit.
Hier bedarf es eines "Feingefühls" zu erkennen, ob das Kind weitere Unterstützung eines Facharztes braucht.
Hier spielen vielfältige "Gründe" eine bedeutende Rolle in der Entscheidung.
Ihr könnt euch bei mir melden, wenn es Fragen gibt.
Liebe Grüße,
Andrea Berghaus
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