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Schule und Lernen früher und heute



"Früher war alles besser!"

Diesen Satz kennen so manche von uns.

Dies bezieht sich auf die Gedanken derjenigen, die ein "früher" und ein "heute" erlebt haben und aktuell erleben.

Es besteht eine "Vergleichsmöglichkeit" und je älter diese Person ist, desto weitgreifender sind diese zeitbezogenen "Vergleichsmöglichkeiten".


Mein Jahrgang lernte das Alphabet noch mit der Schiferntafel.

Heute lernen manche Kinder dies schon mit einer App.

Vieles wurde früher gelernt und vieles heute.

Wie kommt es zu dem Rückschluss, dass heute viele Kinder schlechter lesen und rechnen können als früher?


Jede Generation hatte im Bildungssystem ihre Schwerpunkte.

Diese waren durch gesellschaftliche Gegebenheiten und Schwerpunkte geprägt und ausgestaltet.

Alle Bildungsinhalte unterliegen gewissen Richtlinien und es wird im System "Schule" durch das "Schulkonzept" dargeboten, wie diese Bildungsinhalte an die Kinder herangetragen werden (Methodik/Didaktik)


Die pädagogisch didaktische Ausrichtung wird stetig evaluiert und nach neusten Kenntnissen verändert und optimiert.

Man erkennt dies oftmals an der inhaltlichen Gestaltung der Schulbücher und an der Aufbereitung einzelner Themen.


Meine Fragen sind:

  1. Haben sich die Lerninhalte in den letzten Jahrzehnten erhöht?
  2. Haben sich die Erwartungen an die Kinder  verändert?
  3. Lernen Kinder heute anders als früher?
  4. Hat sich der Druck erhöht?
  5. Werden Kinder heute mehr verglichen als früher?
  6. Hat sich etwas in der Beratung von Eltern verändert?

Es gäbe und gibt bestimmt Möglichkeiten, große Studien zu erstellen und Vergleiche zu analysieren.

Kinder stehen heutzutage in allen Bereichen ihrer Entwicklung in hoher Aufmerksamkeit.

Es gibt heutzutage mehr Möglichkeiten, die Entwicklung von Kindern unter die Lupe zu nehmen, als je zu vor.

Tat es früher das Gespräch über die Kinder auf dem Markt, stehen heute unendlich viele "Fachkräfte" parat, die alle "DAS" Bild von einer herausragenden Entwicklung aufzeigen und erklären.


Früher geschahen uns "Missgeschicke", die in der Familie ihre Runden machten, heute finden wir diese in allen möglichen "Medien" wieder.

Kinder probieren sich heutzutage so aus, dass es einzelne "Mitschnitte und Darstellungen" davon gibt.


Man sagt, dass Kinder in der heutigen Zeit schlechter Schreiben und Lesen lernen.

In Mathe gibt es auch mehr Probleme als früher.

War dies früher anders?

Ich selber konnte vor über 45 Jahren sehr schlecht Schreiben und Lesen lernen.

Finde bis heute keinen Eintrag dazu und weiß auch nicht, wann sich das gebessert hat.

In Mathe bin ich bis heute keine Leuchte ;-) Ist aber fast keinem aufgefallen, lach.


Mein Rückschluss (kleiner Teil):

  1. Jeder Mensch ist einzigartig und individuell
  2. Jedes Kind kann gut auf seine eigene Art und Weise lernen
  3. Das Gehirn der Menschen hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht messbar evolutionär verändert (Denkleistung).
  4. Die Methodik der Lernvermittlung hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert.
  5. Kinder haben weniger Möglichkeiten sich individuell zu "probieren", sich selber zu "erfahren", sich frei zu "entwickeln". Dies soll nicht heißen, dass Sie ihre Kinder einschränken, sondern dass sich die Gesellschaft diesbezüglich verändert hat.
  6. Kinder können sich weniger "individuell" entwickeln. Alles, was das Kind von sich zeigt, wird ermessen, bemessen, kategorisiert, bewertet, eingeteilt, geschätzt, reglementiert, etc..

Das "LERNEN"  findet auf und über allen "Wahrnehmungskanälen" des jeweiligen Menschen statt.

Jeder verfügt über individuell ausgeprägte Kanäle, welche imstande sind, eindrücke wahrzunehmen, zu filtern und aufzunehmen.

Das "Verstehen" und "Erleben" des "Eindrucks findet über ein aktives Tun statt.


Wenn wir etwas neues lernen, setzen wir uns meistens "kognitiv", "auditiv", taktil aktiv" mit dem Sachverhalt auseinander.

Wir versuchen etwas zu erfassen, zu verstehen und umzusetzen.

Wir probieren uns aus und probieren das neu zu erlernende aus.

Es kommt zum "Versuch" und zum "Irrtum".

Dies führt zu einer Veränderung und zu einer Klärung unserer Aktion.

Wir optimieren unser Handeln so lange, bis wir unser Ziel erreichen und das "Neue" gelernt haben.

Was wir uns von anderen wünschen?

  1.  

  1. Zuspruch contra Kritik
  2. Zuversicht contra Missmut
  3. Lob contra Abwertung
  4. Unterstützung contra Abwertung!

Egal wie es früher war,

das was unseren Kindern gut tut, ist der Kontakt, den wir als Familie "miteinander" und "untereinander" haben.

Egal was andere Personen im weiteren Umfeld denken und zu bewerten wissen,

der Rückhalt, die Zuversicht und die aktive Unterstützung, die wir unseren Kindern zuteil werden lassen, ist das beste, was wir ihnen gutes tun können.


Falls ihr direkte Fragen zum "Lernen" habt (neurologisch/didaktisch/therapeutisch), dann meldet euch gerne bei mir :-)


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