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Der Nachteilsausgleich LRS



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Der LRS-Erlass besagt in §4:

Bei Diktaten oder wenn es ausdrücklich um die Testung der Rechtschreibleistung geht, dann kann in den Fächern Deutsch und Fremdsprachen die Lehrkraft entscheiden, ob sie eine andere Aufgabe stellt, mehr Bearbeitungszeit gewährt oder auch ganz auf die Benotung der Rechtschreibung verzichtet. Anstatt eine Note zu geben kann die Lehrkraft dann einen Kommentar unter die Klassenarbeit schreiben, damit Dein Kind, ebenfalls wie seine Mitschüler/innen, einen Anhaltspunkt über seine Leistungen erhält.
Darüber hinaus kann die Lehrkraft Deines Kindes entscheiden, dass sie in den Fremdsprachen Vokabelkenntnisse nur mündlich prüft.

Im LRS-Erlass von Nordrhein-Westfalen steht in §4.1 letzter Satz: „Die Rechtschreibleistungen werden NICHT in die Beurteilung der schriftlichen Arbeiten und Übungen im Fach Deutsch oder in einem anderen Fach mit einbezogen.“

Gleich anschließend in 4.2 steht: „Der Anteil des Rechtschreibens ist bei der Bildung der Note im Fach Deutsch ZURÜCKHALTEND zu gewichten.“

 


Eltern, deren Kinder eingeschult werden, erleben die ersten Berührungspunkte mit der "Lese und Schreibentwicklung" des eigenen Kindes.

Jeder mag sich vielleicht noch daran erinnern, wie er selber das Lesen und Schreiben gelernt hat.

Das eigene Kind lernt es auf die Art und Weise, wie es in der Schule vermittelt wird.

Mein Ansatz liegt noch begründet in den Zeiten von "Hans Brügelmann" - Kinder auf dem Weg zur Schrift"


Zu meiner Schulzeit war LRS selten Thema.

Wer nicht gut lesen und schreiben konnte, spürte dies an den Noten und an den Hausaufgaben.

Die Lernzeiten wurden länger, je mehr Wörter zum Wortschatz dazu kamen.

Man empfand jedes Wort als Fremdwort und hatte stets ein Lexikon im Einsatz.

Auf die Rechtschreibung wurde in den 80 er Jahren sehr geachtet und jedes falsche Wort wurde so lange geübt, bis es saß.


Der Nachteilsausgleich ist mittlerweile in vieler Munde.

Er wird nicht nur bei LRS wirksam, sondern auch bei weiteren Belangen eines Schülers.

Der Schüler empfindet diesen "Nachteilsausgleich" als eine Entlastung und Unterstützung.


Ein Nachteilsausgleich ist während der gesamten Schulzeit möglich.

Irgendwann kommt das Kind aus der Schule, jedoch schreibt es vorher eine Bewerbung für den weiteren Weg seines Lebens.

Durch digitale Möglichkeiten ist das Schreiben ohne Fehler gut möglich, jedoch kann ein Computer nicht die Rechtschreibung verändern.

Jeder Beruf bringt seine Herrausforderungen im Lesen und Schreiben mit sich und die Handschrift wird in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren.

Da es im Beruf keinen Nachteilsausgleich gibt, ist die Frage, wie die Problematik "LRS" während der Schulzeit betrachtet wird.

Eine LRS wird nur dann diagnostiziert, wenn der IQ im Normalbereich liegt und demzufolge keine geistige Einschränkung vorliegt.

Dies bedeutet, dass der Arbeitgeber erwarten kann, dass eine ausreichende Rechtschreibfähigkeit vorliegt.

Wenn nun über Jahre hinweg die Rechtschreibleistung nicht beurteilt wurde und keine Veränderung der "Besonderheit LRS" angestrebt wurde, dann wird es schwer möglich sein, die Lücken im Verlauf der Rechtschreibung zu füllen.


Bitte achtet als Eltern darauf, dass ein Nachteilsausgleich LRS" auch durch einen "aktiven didaktischen Ausgleich" begleitet wird.

Dies kann auch durch Fördereinheiten (LRS Training) in der Schule gewährt werden.

Wenn nur der Notenausgleich gewährt wird, bleibt das Kind in seiner "Lernaktivität" (Rechtschreibung/Grammatik) stehen und dies bezieht (überträgt) sich in seiner Zukunft auf noch viel mehr Bereiche:

  1. Textverständnis im Beruf und Fehler in der Ausführung spezifischer Leistungen (Berichtswesen/Job)
  2. Eingeschränkte Schreibleistung in der Ausbildung (Klausur ohne Nachteilsausgleich)
  3. Eingeprägte Rechtschreibung durch fehlende Korrektur und Lerneinheit (Rechtschreibbewusstsein)
  4. Nachteil in der Zukunft, ohne fachliche und psychosoziale Unterstützung
  5. Eingeprägte Rechtschreibfehler lassen sich im späteren Alter schwer korregieren (neurologisch/NLP)

Ein Nachteilsausgleich mag Vorteile haben.

Wichtig ist, dass die Lernvermittlung so abgestimmt wird, dass jedes Kind gut Lesen und Schreiben lernen kann.

Siehe Hans Brügelmann...


Falls ihr Fragen habt,

bin ich gerne für euch da (ohne Verbindlichkeiten oder Kosten)

Liebe Grüße,

Andrea Berghaus


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