Warum kann sich ein Schulkind nicht konzentrieren?
Die neurobiologischen Ursachen für Konzentrationsprobleme bei Kindern sind eng mit der Funktion des Gehirns und seiner chemischen Signalverarbeitung verknüpft.
Hier erhalten Sie eine strukturierte und verständliche Erklärung:
🧠 Neurobiologische Ursachen von Konzentrationsproblemen bei Schulkindern
1. Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Störung (ADHS/ADS)
🔬 Was passiert im Gehirn?
- Bei Kindern mit ADHS/ADS sind bestimmte Botenstoffe (Neurotransmitter) wie Dopamin und Noradrenalin im Gehirn ungleichmäßig verteilt oder nicht optimal aktiv.
- Diese Stoffe sind jedoch entscheidend für:
-
- Reizfilterung (was ist wichtig, was ist störend?)
- Antrieb und Motivation
- Belohnungsverarbeitung
- Arbeitsgedächtnis (kurzzeitige Speicherung von Infos)
- Besonders betroffen sind die Regionen:
-
- präfrontaler Cortex (vorderer Stirnlappen): zuständig für Planung, Steuerung, Konzentration
- Basalganglien und Kleinhirn: beeinflussen Bewegung, Aufmerksamkeit und Reizverarbeitung
🧠 Was bedeutet das im Alltag?
- Kinder lassen sich leicht ablenken – von äußeren oder inneren Reizen
- Sie fangen Aufgaben nicht an, vergessen Arbeitsschritte oder arbeiten unorganisiert
- Sie brauchen mehr äußere Struktur und häufige Rückmeldung
- Je nach Typ:
-
- ADHS (mit Hyperaktivität): ständig in Bewegung, platzen mit Antworten heraus
- ADS (ohne Hyperaktivität): träumen sich weg, wirken langsam, aber innerlich überflutet
2. Reizfilterschwäche / mangelnde Reizselektion
🔬 Wie funktioniert Reizverarbeitung?
- Unser Gehirn filtert ständig Informationen (z. B. Geräusche, Gerüche, Bewegungen).
- Kinder mit Reizfilterschwäche können das nicht gut – alles kommt gleichzeitig durch.
🧠 Mögliche Ursachen:
- neurologische Reifungsverzögerung
- genetische Veranlagung (kommt oft familiär gehäuft vor)
- ungünstige Frühentwicklung (Frühgeburt, Sauerstoffmangel etc.)
💡 Typische Merkmale:
- extreme Ablenkbarkeit durch Nebengeräusche
- häufiges „nicht zuhören können“, obwohl Interesse besteht
- Erschöpfung nach kurzen Arbeitsphasen
3. Störungen der exekutiven Funktionen
🔍 Was sind exekutive Funktionen?
Das sind die Steuerungsfähigkeiten des Gehirns, z. B.:
- Aufmerksamkeit lenken und halten
- Impulse kontrollieren
- Prioritäten setzen
- Strategien planen und durchführen
- sich selbst organisieren
🧠 Was passiert bei Störung?
- Das Kind kann nicht gezielt bei einer Aufgabe bleiben
- Verliert schnell den Faden, macht viele Flüchtigkeitsfehler
- Schwierigkeiten, zwischen unwichtig und wichtig zu unterscheiden
🧠 Diese Fähigkeiten entwickeln sich über viele Jahre und sind besonders anfällig bei neurologischer Unreife, AD(H)S oder hoher Stressbelastung
4. Veränderte Belohnungsverarbeitung im Gehirn
🎯 Hintergrund:
- Kinder mit neurobiologischen Konzentrationsproblemen haben oft eine verzögerte Reaktion auf Belohnung
- Sie brauchen schnelle, direkte Rückmeldung – langfristige Ziele motivieren kaum
💡 Folge:
- Geringe Ausdauer bei Aufgaben ohne sofortiges Ergebnis
- Frust, wenn Aufgaben nicht „belohnend“ oder spannend sind
🧩 Fazit:
Neurobiologische Ursachen beeinflussen die Art und Weise, wie Kinder Reize aufnehmen, verarbeiten, selektieren und steuern. Sie zeigen sich häufig in Form von:
- Ablenkbarkeit
- Schwierigkeiten, Aufgaben zu beenden
- organisatorischer Überforderung
- Impulsivität oder Tagträumerei
Hier folgen die einzelnen Bereiche mit Erläuterungen und Beispielen.
🧠 Was ist eine Reizfilterschwäche oder mangelnde Reizselektion?
Jeden Tag strömen unzählige
Reize auf uns ein:
👂 Geräusche,
👀 Bilder,
👃 Gerüche,
🤯 Gedanken.
Ein gesund funktionierendes Gehirn sortiert diese Reize automatisch:
- Was ist gerade wichtig?
- Was kann ich ausblenden?
Das nennt man Reizselektion – also das Auswählen relevanter Informationen.
🛑 Was passiert bei einer Reizfilterschwäche?
Das Gehirn kann nicht richtig unterscheiden, welche Reize jetzt gerade wichtig und welche nebensächlich sind.
👉 Alle Reize kommen gleichzeitig durch – wie bei einem Radio, bei dem alle Sender auf einmal laufen.
🎓 Ein Vergleich:
Stell dir vor, du sitzt in
einem Klassenzimmer und willst dich auf eine Rechenaufgabe konzentrieren.
Ein Kind mit gut funktionierender Reizverarbeitung hört:
- Das Arbeitsblatt.
- Die Stimme der Lehrerin.
Ein Kind mit Reizfilterschwäche hört zusätzlich:
- das Ticken der Uhr,
- das Flüstern der Kinder hinten,
- das Kratzen eines Stuhls,
- die Fliege am Fenster,
- die Gedanken im Kopf („Was gibt es nachher zu essen?“).
❗ Es ist zu viel auf einmal – das Gehirn wird überlastet, das Kind ist schnell erschöpft oder „gedanklich woanders“.
📋 Mögliche Anzeichen im Alltag:
- „Träumt sich weg“ oder ist schnell überreizt
- Sagt oft „Ich kann mich nicht konzentrieren“ oder „Ich weiß nicht, was ich machen soll“
- Leicht ablenkbar durch kleine Geräusche oder Bewegungen
- Reagiert empfindlich auf Licht, Geräusche, Kleidung (→ Übersensibilität)
- Wirkt manchmal „chaotisch“ oder unorganisiert, ist aber intelligent
🧩 Woher kommt das?
- Die Filterzentren im Gehirn (z. B. Thalamus, präfrontaler Cortex) funktionieren noch nicht ausgereift
- Kann Teil eines Entwicklungsverzugs sein, einer Hochsensibilität oder z. B. mit AD(H)S zusammenhängen
- Auch Stress oder Trauma kann die Reizverarbeitung stören
🧭 Wie kann man helfen?
- Reizarme Lernumgebung schaffen (ruhiger Platz, Kopfhörer, feste Struktur)
- Klar strukturierte Aufgaben mit wenig Ablenkung
- Bewegungspausen zur Reizregulation
- Rituale & Wiederholungen, um Orientierung zu geben
- Gezielte Wahrnehmungsförderung, z. B. durch Ergotherapie oder spezielle Trainings
✅ Merksatz:
„Kinder mit
Reizfilterschwäche wollen sich konzentrieren,
aber ihr Gehirn bekommt zu viele Informationen auf einmal.“
🧠 Was sind exekutive Funktionen?
Exekutive Funktionen sind die Steuerungsfunktionen unseres Gehirns. Sie helfen uns dabei, unser Verhalten, unsere Aufmerksamkeit und unsere Gefühle zu kontrollieren – wie ein inneres Orchester, das alles koordiniert, damit wir im Alltag „funktionieren“ können.
Man nennt sie auch die „Dirigentenfunktionen des Gehirns“.
🎓 Die 3 wichtigsten Bereiche:
1. Arbeitsgedächtnis
→ Ich kann mir merken, was ich gerade tun oder denken soll.
Beispiele:
- Ein Kind rechnet 36 + 17 im Kopf, merkt sich das Zwischenergebnis und rechnet weiter.
- Es hört eine Anweisung: „Hol dein Matheheft und einen Bleistift“ – und macht beides richtig.
- Beim Vorlesen merkt es sich, worum es im Text ging.
🧠 Bei Schwächen:
- Das Kind vergisst Aufgaben oder verliert den Faden beim Rechnen.
- Es muss oft nachfragen („Was soll ich nochmal machen?“).
- Texte werden gelesen, aber nicht verstanden oder behalten.
2. Inhibition (Impulskontrolle)
→ Ich kann einen Impuls stoppen oder aufschieben.
Beispiele:
- Das Kind wartet, bis es an der Reihe ist (z. B. im Unterricht, beim Spiel).
- Es platzt nicht sofort mit der Antwort heraus, sondern überlegt.
- Es steht nicht einfach auf, wenn ihm langweilig ist.
🧠 Bei Schwächen:
- Das Kind ruft ständig dazwischen.
- Es kann Wut oder Enttäuschung schwer regulieren.
- Es unterbricht Gespräche, hampelt herum oder greift anderen ins Spiel.
3. Kognitive Flexibilität (geistige Beweglichkeit)
→ Ich kann meine Denkweise oder Strategie anpassen, wenn etwas nicht klappt.
Beispiele:
- Das Kind merkt: „Ich habe mich verrechnet – ich probiere eine andere Rechenstrategie.“
- Es kann einen Plan umstellen, wenn sich etwas ändert (z. B. Lehrer fehlt → neue Aufgabe).
- Es kann sich in andere hineinversetzen und deren Sicht verstehen.
🧠 Bei Schwächen:
- Das Kind bleibt stur bei einem Fehler oder einer Lösung („Ich will das so machen!“).
- Es gerät schnell aus dem Gleichgewicht, wenn sich etwas ändert.
- Es hat Schwierigkeiten, sich in andere Perspektiven einzufühlen.
🧠 Was ist kognitive Flexibilität?
Kognitive
Flexibilität ist
die Fähigkeit, im Kopf umzudenken.
Ein Mensch mit guter kognitiver Flexibilität kann:
- seine Meinung ändern, wenn es neue Informationen gibt,
- auf Veränderungen reagieren, ohne völlig aus dem Konzept zu kommen,
- Fehler erkennen und daraus lernen, statt stur an etwas festzuhalten.
Man nennt das auch: „geistige Beweglichkeit“.
🎓 Einfache Beispiele:
✅ Flexibel:
- Ein Kind merkt beim Rechnen, dass es einen Fehler gemacht hat – und probiert eine neue Strategie.
- Im Matheunterricht fällt die Lehrerin aus. Das Kind kann sich auf eine andere Aufgabe oder Methode einlassen.
- Beim Spielen ändert sich die Regel – das Kind passt sich an und spielt weiter.
❌ Unflexibel:
- Das Kind besteht stur auf „seinem Weg“, obwohl er nicht funktioniert.
- Es wird wütend oder traurig, wenn etwas anders läuft als geplant.
- Es kann sich schwer auf neue Aufgaben, Themen oder Sichtweisen einstellen.
🧩 Warum ist kognitive Flexibilität wichtig?
Kognitive Flexibilität hilft Kindern:
- Probleme zu lösen, wenn etwas nicht klappt,
- Veränderungen zu akzeptieren, z. B. im Schulalltag,
- mit Frust oder Enttäuschung umzugehen,
- sich in andere hineinzuversetzen (Perspektivwechsel).
Gerade in der Schule und im sozialen Miteinander ist das sehr wichtig.
📋 Woran erkennt man eine eingeschränkte Flexibilität?
- Das Kind will unbedingt alles nach Plan machen – sonst wird es unruhig.
- Es besteht auf Regeln, selbst wenn sie nicht passen.
- Es meidet neue Aufgaben oder ist schnell überfordert.
- Es reagiert stark auf kleine Veränderungen im Ablauf.
Das bedeutet nicht, dass das Kind stur ist – es braucht einfach länger, um innerlich umzuschalten.
🛠️ Wie kann man kognitive Flexibilität fördern?
✅ Spielerisch üben:
- Regelspiele mit wechselnden Regeln (z. B. Uno, „Switch“-Spiele)
- Bewegungsspiele mit Reaktionswechseln (z. B. Stopp-Tanz, „Feuer-Wasser-Sturm“)
✅ Umdenken trainieren:
- Fragen stellen wie: „Was wäre ein anderer Weg?“ oder „Was passiert, wenn wir das mal anders machen?“
- Geschichten erzählen lassen mit veränderter Perspektive (z. B. „Erzähl die Geschichte aus Sicht des Drachen“)
✅ Routine und Überraschung kombinieren:
- Verlässliche Tagesstruktur geben, aber auch ab und zu kleine Änderungen einbauen
✅ Geduldig begleiten:
-
Wenn das Kind auf
Veränderungen emotional reagiert, hilft Verständnis und klare Sprache:
„Ich weiß, du hattest dir das anders vorgestellt – wir finden gemeinsam eine neue Lösung.“
✅ Merksatz:
Kognitive Flexibilität bedeutet, im Kopf eine neue Richtung einschlagen zu können – auch wenn es zuerst schwerfällt.
🌱 Wie Lerntherapie auf verschiedene Bereiche positiv wirkt
1. 📚 Fachliche Kompetenzen – Lesen, Schreiben, Rechnen
Ziel: Lücken erkennen, Grundlagen stärken, Lernstrategien aufbauen
🔍 Beispiel:
Ein Kind mit LRS liest Texte
sehr stockend. In der Therapie üben wir das Silbenschwingen, trainieren die Laut-Zuordnung spielerisch mit Karten und bauen Leseflüssigkeit mit kurzen Erfolgstexten auf.
→ Nach wenigen Wochen kann es einfache Wörter flüssiger lesen – das motiviert!
📈 Typische Erfolge:
- Rechtschreibregeln werden endlich verstanden
- Zahlverständnis verbessert sich durch visuelle Fördermethoden
- Rechenstrategien werden kindgerecht aufgebaut (z. B. mit Steckwürfeln, Rechengeschichten)
2. 🧠 Kognitive Entwicklung – Denkstrategien und Konzentration
Ziel: Förderung der exekutiven Funktionen (Arbeitsgedächtnis, Impulskontrolle, Flexibilität)
🔍 Beispiel:
Ein ADHS-Kind springt ständig
zwischen Aufgaben hin und her. In der Therapie führen wir feste Rituale ein, arbeiten mit klar strukturierten Aufgabenplänen und belohnen fokussiertes Arbeiten sofort.
→ Nach einigen Wochen kann das Kind 20 Minuten konzentriert an einer Aufgabe bleiben.
🎯 Weitere Effekte:
- Kinder lernen, wie man schrittweise denkt und plant
- Sie erkennen: „Ich kann etwas schaffen, wenn ich dranbleibe.“
- Impulsives Verhalten wird durch gezieltes Stopp-Training gebremst
3. 💬 Emotionale Entwicklung – Selbstwert & Frustrationstoleranz
Ziel: Selbstvertrauen und Umgang mit Misserfolg fördern
🔍 Beispiel:
Ein Mädchen sagt zu Beginn:
„Ich bin dumm, ich kann das eh nicht.“ In der Therapie erlebt sie viele kleine Erfolgsmomente – z. B. durch individuelle Rückmeldungen, eine Schatzkiste oder Lernspiele, die sie meistert.
→ Nach einigen Monaten kommt sie mit Stolz zur Stunde und sagt: „Ich kann das jetzt!“
💡 Weitere Beobachtungen:
- Kinder lernen, mit Fehlern umzugehen („Fehler gehören dazu“)
- Negative Glaubenssätze wie „Ich bin zu langsam“ verändern sich
- Mut wächst, neue Aufgaben anzunehmen
4. 🧍 Soziale Entwicklung – Beziehung, Kooperation, Vertrauen
Ziel: Vertrauensvolle Bindung als Basis für Lernen nutzen
🔍 Beispiel:
Ein Junge wurde in der Schule
oft ausgelacht. In der Lerntherapie erlebt er: „Hier darf ich Fehler machen, ohne ausgelacht zu werden.“ Durch wertschätzende Kommunikation entwickelt sich eine tragfähige Beziehung.
→ Er öffnet sich, wird kooperativer und traut sich, Fragen zu stellen.
👫 Positive Wirkungen:
- Soziale Ängste nehmen ab
- Kinder können besser mit Erwachsenen und Gleichaltrigen kommunizieren
- Gemeinsame Spiele fördern Perspektivwechsel & Regelakzeptanz
5. 🐴 Wahrnehmung & Körper – mit Bewegung und Tiertherapie
Ziel: Lernen über alle Sinne, Selbstregulation verbessern
🔍 Beispiel:
Ein Kind mit Dyskalkulie
reitet auf dem Therapiepferd und zählt bei jeder Runde die Schritte mit. Später wird das Gelernte mit Zahlenkarten vertieft.
→ Die Verbindung von Bewegung, Rhythmus und Zahlensinn macht das Lernen lebendig und bleibt im Gedächtnis.
🎯 Weitere Effekte:
- Grob- und Feinmotorik werden gestärkt
- Kinder lernen, Körpersignale wahrzunehmen (z. B. „Wann bin ich unruhig?“)
- Durch Tiere entsteht emotionale Bindung → Zugang zum Kind wird leichter
6. 🏡 Elternarbeit – Entlastung und neue Perspektiven
Ziel: Eltern stärken, Ressourcen sichtbar machen, Zusammenarbeit fördern
🔍 Beispiel:
Eine Mutter fühlt sich
hilflos, weil ihr Sohn jeden Tag bei den Hausaufgaben weint. In der Lerntherapie erhält sie konkrete Tipps, wie sie klare, positive Strukturen setzen kann.
→ Die Hausaufgabensituation wird entspannter – auch das Familienklima bessert sich.
🛠️ Weitere Bausteine:
- Regelmäßige Rückmeldungen zur Entwicklung
- Anregungen zur Lernumgebung zu Hause
- Vermittlung bei Schulgesprächen
🌈 Fazit:
Lerntherapie wirkt nicht
nur auf das Lernen, sondern auf das ganze Kind.
Sie verbindet Fachförderung mit Beziehung, Selbstwertstärkung, Bewegung und Wahrnehmung.
Kopf, Herz und Körper werden gleichermaßen angesprochen.
🧩 Warum sind exekutive Funktionen wichtig?
Sie sind die Grundlage für erfolgreiches Lernen und soziales Miteinander, z. B.:
- um sich auf Aufgaben zu konzentrieren
- Aufträge umzusetzen
- Probleme zu lösen
- selbstständig zu arbeiten
- mit Gefühlen und Frust gut umzugehen
🛠️ Was kann man tun, wenn sie schwach sind?
- Routinen und klare Strukturen schaffen
- kleinschrittige Aufgaben geben
- spielerisch trainieren (z. B. „Stopp-Tanz“, Merkspiele, „Ich packe meinen Koffer“)
- positiv bestärken, wenn das Kind z. B. wartet, überlegt oder flexibel reagiert
- gezielte Förderprogramme nutzen (z. B. Marburger Konzentrationstraining)
✅ Merksatz:
Exekutive Funktionen
helfen dem Kind, innerlich „Chef im Kopf“ zu sein.
Sie steuern das Denken, das Verhalten und die Gefühle.
🧠 Was bedeutet „veränderte Belohnungsverarbeitung“?
Unser Gehirn reagiert auf
Belohnung – zum Beispiel auf Lob, Erfolg, Anerkennung oder schöne Gefühle.
Diese Belohnung wird im Gehirn über bestimmte Botenstoffe vermittelt, vor allem Dopamin.
📍 Dopamin = der
„Motivations-Botenstoff“
Es sorgt dafür, dass wir dranbleiben, etwas als lohnend empfinden und gerne weiterarbeiten.
🔍 Was passiert bei veränderter Belohnungsverarbeitung?
Bei manchen Kindern – z. B. mit ADHS, emotionalen Problemen oder Entwicklungsverzögerungen – funktioniert das Belohnungssystem im Gehirn anders:
- Es spricht nur auf sofortige Reize stark an.
- Langfristige Belohnungen wirken zu abstrakt oder zu weit weg.
- Es kommt schneller zu Frust oder Aufgeben, wenn eine Belohnung nicht direkt sichtbar ist.
Man kann sich das vorstellen wie ein Belohnungsradar, der nur sehr laute, schnelle Signale empfängt – leise oder weit entfernte Reize „gehen unter“.
🎓 Ein Beispiel aus dem Alltag:
👧 Kind A (typische Belohnungsverarbeitung):
- Rechnet konzentriert eine Aufgabe.
- Weiß: „Wenn ich fertig bin, bin ich stolz oder bekomme ein Lob.“
- Bleibt dran, auch wenn es anstrengend ist.
👦 Kind B (veränderte Belohnungsverarbeitung):
- Beginnt motiviert, aber merkt: „Es dauert, bis ich fertig bin.“
- Kein schneller Erfolg, kein direktes Lob – das Gehirn „springt ab“.
- Schaut herum, steht auf, sagt: „Ich kann das nicht.“
🧩 Was bedeutet das im Schul- und Lernalltag?
Kinder mit veränderter Belohnungsverarbeitung:
- brauchen sofortige Rückmeldung („Super, dass du angefangen hast!“)
- verlieren schneller die Motivation, wenn der Weg zum Erfolg lang ist
- wirken ungeduldig oder impulsiv
- haben oft Schwierigkeiten, bei langweiligen oder schweren Aufgaben durchzuhalten
Wichtig: Sie wollen sich anstrengen – aber ihr Gehirn „meldet“ keine Belohnung, wenn sie es tun.
🛠️ Was hilft solchen Kindern?
✅ Kleine,
erreichbare Ziele setzen
(z. B. „Mach erst mal die ersten drei Aufgaben.“)
✅ Sofortiges,
positives Feedback geben
(z. B. „Toll, du hast direkt angefangen!“)
✅ Aufgaben in
Etappen gliedern
– jedes Teilstück bekommt einen kleinen „Erfolgsmoment“.
✅ Lob sichtbar oder
spürbar machen
(z. B. Smileys, Stempel, kleine Wahlmöglichkeiten, Bewegungspause als Belohnung)
✅ Lernumgebung
gestalten, die motiviert
(z. B. spannende Materialien, Spiele, Bewegungselemente)
✅ Merksatz:
Kinder mit veränderter
Belohnungsverarbeitung brauchen Lob sofort, nicht irgendwann –
sonst meldet das Gehirn: „Lohnt sich nicht.“
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Liebe Grüße,
Andrea Berghaus
