· 

Eltern in der Elternrolle – Warum das eigene Verhalten so wichtig ist



Eltern sein ist viel mehr als nur „Mama“ oder „Papa“ zu sein.

Es bedeutet, ein Kind liebevoll zu begleiten, Entscheidungen zu treffen, Werte zu vermitteln und in schwierigen Momenten Halt zu geben.

 

Doch was viele unterschätzen:

 

Die eigene Persönlichkeit und das eigene Verhalten prägen die Erziehung oft stärker als Worte.


Was bedeutet die Elternrolle?

 

Die Elternrolle beschreibt die Aufgabe, Kinder zu führen, zu begleiten, zu schützen und ihnen gleichzeitig den Raum zu geben, sich zu entwickeln.

 

Sie beinhaltet:

  • Verantwortung übernehmen

  • Grenzen setzen und liebevoll begleiten

  • Vorbild sein

  • Sicherheit und Orientierung geben

 

Dabei ist keine Familie perfekt – und das muss sie auch nicht sein.

Aber je klarer Eltern ihre Rolle annehmen, desto sicherer fühlen sich Kinder.


Wie wirkt sich die eigene Persönlichkeit auf die Erziehung aus?

Unsere Art zu denken, zu fühlen und zu handeln – also unsere Persönlichkeit – beeinflusst, wie wir mit unseren Kindern umgehen.

Zum Beispiel:

  • Geduldige Menschen neigen dazu, ruhig zu bleiben, wenn Kinder wütend werden.

  • Strukturierte Eltern achten stärker auf Regeln und Rituale.

  • Spontane Eltern lassen Kindern oft mehr Freiraum.

 

Kinder spüren, wie wir mit Stress, Konflikten oder eigenen Gefühlen umgehen. Sie lernen nicht nur durch Worte, sondern durch Beobachtung – jeden Tag.



Nehmen Kinder das Verhalten der Eltern an?

 

Ja! Kinder lernen durch Nachahmung.

 

Was sie sehen, übernehmen sie – oft ganz unbewusst:

  • Wer selbst viel schimpft, wird wahrscheinlich ein Kind haben, das ebenfalls schnell laut wird.

  • Wer achtsam kommuniziert, zeigt dem Kind, wie man mit Worten Konflikte lösen kann.

  • Wer regelmäßig mit dem Handy abgelenkt ist, gibt dem Kind das Signal: „Bildschirme sind wichtiger als echte Gespräche.“

 

Das bedeutet: Nicht nur das, was wir sagen, sondern vor allem, was wir tun, prägt unsere Kinder.


Was sagt die Verhaltensforschung dazu?

 

 

Die Forschung bestätigt:


➡️ Kinder lernen am Modell – vor allem von den engsten Bezugspersonen.
➡️ Bindung, Wertschätzung und ein sicherer Rahmen fördern emotionale Stabilität.
➡️ Erziehungsstile (z. B. autoritär, laissez-faire, partnerschaftlich) beeinflussen, wie Kinder sich entwickeln – im Denken, Fühlen und Verhalten.
➡️ Ein authentisches, klares Verhalten gibt Kindern Sicherheit.


Was heißt das für den Alltag?

 

Niemand muss perfekt sein – aber ehrlich und liebevoll.

Wenn Eltern Fehler machen, dürfen sie sich entschuldigen.

Wenn sie sich überfordert fühlen, dürfen sie Hilfe holen.

Kinder profitieren davon, wenn sie erleben:

 

  • Wie man mit Gefühlen umgeht

  • Wie man mit anderen spricht

  • Wie man auch mal Nein sagt – mit Respekt

  • Wie wichtig gegenseitiger Respekt ist


Warum ist Konsequenz wichtig?


Eltern dürfen nicht nur konsequent sein, sie sollten es sogar sein.


Konsequenz bedeutet nicht Strenge,

sondern Verlässlichkeit, Klarheit und Orientierung.

Kinder brauchen feste Leitplanken, an denen sie sich im Alltag und in ihrer Entwicklung sicher entlanghangeln können.


Was bedeutet konsequent sein im Alltag?

 

 

Konsequent zu sein heißt, bei einer getroffenen Entscheidung freundlich, aber bestimmt zu bleiben – auch wenn das Kind meckert, traurig ist oder protestiert.

Wichtig:

Es geht nicht um Härte oder Strafe, sondern um Verlässlichkeit und innere Haltung.

🧸 Alltagsbeispiele für liebevolle Konsequenz

 

Situation Konsequentes Verhalten
🛏️ Schlafenszeit ist um 20 Uhr „Ich weiß, du willst noch spielen. Jetzt ist Schlafenszeit. Das machen wir morgen weiter.“
📱 Bildschirmzeit ist vorbei „Du darfst heute 30 Minuten schauen. Jetzt ist die Zeit vorbei – morgen geht’s weiter.“ (und das Gerät wird weggelegt)
🍭 Ein Nein zu Süßigkeiten vor dem Essen „Ich habe Nein gesagt. Süßes gibt’s nach dem Abendessen.“ (ohne Diskussion oder Drohung)
🧹 Kind räumt Spielzeug nicht auf „Wenn du nicht aufräumst, kann ich das Spielzeug für morgen wegräumen.“ (dann auch ruhig und ohne Schimpfen umsetzen)
🚫 Regeln beim Einkaufen „Wir nehmen heute keine Spielsachen mit. Das haben wir besprochen.“ (auch, wenn das Kind traurig ist)

❤️ Konsequenz heißt nicht Härte – sondern liebevolle Klarheit

 

  • Mit Gefühl, aber klar bleiben: „Ich verstehe, dass du wütend bist – und trotzdem bleibt meine Entscheidung so.“

  • Auf Augenhöhe sprechen – keine Machtkämpfe.

  • Keine leeren Drohungen („Wenn du das nochmal machst…!“), sondern echte, nachvollziehbare Folgen.

  • Vorhersehbare Regeln: Kinder wissen, was sie erwartet.



Fazit für Eltern

 

 

💡 Eltern sein heißt auch, sich selbst gut zu kennen.
💡 Kinder lernen mehr durch das, was wir leben – nicht nur durch das, was        wir sagen.
💡 Eine stabile Elternrolle entsteht durch Klarheit, Liebe und persönliche          Entwicklung.



Liebe Grüße

Andrea Berghaus