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Lernen aus kindlicher Sicht



Das Kind wird geboren und das Lernen beginnt.

Es beginnt mit dem Schlafen, Trinken, Ruhen.

"Jedes Kind kann Schlafen lernen", dies ist eines der bekanntesten Ratgeber für Eltern.

Wie gut, dass auch das Kind etwas lernt und nicht nur die Eltern.

Nun gut- 

das Kind hat nun gelernt zu Schlafen, zu Trinken und zu Ruhen,

was nun?


Das Kind wird älter und lernt vieles mehr über sich selbst und über die Welt.

Es lernt, dass ein Ball rollt und dass man die Treppen nicht nur rauf krabbeln kann.

Ein manches mal lernt man auch, dass Füße im Weg sein können und die Ecke weh tut.

Ein großes Glück, dass einer an der Seite steht und tröstet, ermutigt, Tränen trocknet.

Kaum ist der Schmerz vergessen, wird weiter gelernt.


Viel Reden- viel Sinn- wenig Wirkung!

Wie oft habe ich dir gesagt, dass die Herdplatte heiß ist.

Das Lernen läuft oft nicht durch die Annahme von "Anraten" und "Hinweisen" der erfahrenen Urahnen.

Das was die Alten sagen, oh nein!


"Soll ich schon wieder Lernen"?, fragt Jan und lässt sich genervt auf den Stuhl fallen.

"Ich werde nie wieder Lernen!", sagt Hanna und blickt trotzig in die Runde.

"Lass mich deinen Werkzeugkasten erkunden", sagt Max und seine Augen beginnen zu leuchten.

Ratet mal, wer hier was "lernen" möchte.


Das "Lernen" ist ein Weg der nie endet und sehr vielfältig ist.

Es gibt unterschiedliche "Lerntypen", die auf unterschiedlichen "sinnlichen Kanälen" empfänglich sind.

Der eine nimmt alles gerne in die Hand und ertastet jeden Winkel,

ein anderer lauscht den Worten des Großvaters und saugt jedes Wort in sich auf.

Der eine schließt die Augen und erfasst die Düfte um sich herum und verbindet diese positiv mit weiteren Eindrücken.

Jeder Mensch hat seine Kanäle, um etwas zu erfahren, zu entdecken, zu verstehen und zu lernen (zu verinnerlichen).


Wenn Kinder aus ihrer Sicht etwas "Lernen", dann verinnerlichen sie etwas.

Es gibt einen "Antrieb", der sie veranlasst, sich mit einen Sachverhalt auseinanderzusetzen und näher zu befassen.

Angetrieben fühlen sich die Kinder durch ihre Neugierde und sie möchten an allem teilhaben, was wir als Erwachsene in unserem Leben gestalten und darstellen.


Als Kind fühlt man sich dem "Lernen"gegenüber anfangs sehr aufgeschlossen.

Es macht Spaß neue Fähigkeiten zu erfahren und die Welt zu entecken.

Alles was der eigene Körper neu lernt wird als eigene "Stärke" wahr und angenommen und auch direkt als Fähigkeit anerkannt und eingesetzt.


Die neu gewonnenen und gelernten Fähigkeiten

und das neu gelernte und verinnerlichte Wissen

als "Schatz" und "Gewinn"

zu verstehen bedeutet,

diese neu gelernten Fähigkeiten

und das neu gewonnene Wissen 

anzunehmen und anzuwenden.


Wir unterscheiden das direkte und indirekte Lernen,

das bewusste und unbewusste Lernen.

Beide Formen des Lernens beziehen sich auf einen Rahmen, in dem das Lernen möglich ist.

Der Enkel beobachtet seinen Großvater beim Holzhacken und verinnerlicht jede Bewegung, um diese in seinem "Rollenspiel" nachzuahmen und zu erüben.

Der Enkel vollzieht diese Aktion mit voller Inbrunst und Leidenschaft.

Sein Großvater ist toll und er möchte so toll sein wie er.

Es ist sein Vorbild und es lässt sich gut von "Vorbildern" zu lernen. 


Kinder lernen am liebsten von "Vorbildern" und sind mega stolz an "Aktionen" teilhaben zu dürfen.


Heute hatte ich ein interessantes Gespräch im "Fachteam" und es kam das Thema des Lernens in der Schule auf.

Die Frage kam auf, warum es den Kindern in der Schule immer schwerer fällt, sich zu konzentrieren, zu lernen und das "Gelernte" umzusetzen.

Wir gingen alle didaktischen Vorgehensweisen durch und fragten uns, wo die Kinder bei dieser Didaktik bleiben.

Wir fragten uns, welche Verbinden die Kinder zu den Lerninhalten haben.

Wo besteht die Verbindung zum realen Leben?

Wo ist der Großvater mit seinem langen Bart und seinen weisen Worten?

Wo ist die Ecke, die auch schmerzhaft sein kann?

Wo ist das lernende Kind und seiner Lust, sich das zu verinnerlichen, was wir ihm vorgeben?

 


Kinder lernen nicht ohne sich selber einzubeziehen!


Kinder lieben im Lernen die Verbindung zu uns und zur Verbindung des Lebens, welches es mit allen Sinnen zu entdecken gibt.

Versucht den Kindern eine Brücke zum Leben und zu sich selber zu schlagen.

Alles was gelernt werden muss, darf eine Verbindung zum "Sinn" und zur Realität des Lebens haben.


Es gibt viele Darstellungen des "Lernens" auch aus wissenschaftlicher und neurologischer Sicht.

Falls es inhaltliche Wünsche dazu gibt, kann ich euch gerne aus "neurologischer Sicht" Informationen geben.

Hier gilt mein Wunsch, der Sicht aus den Augen unserer Kinder!

Lass alle Kinder lernen, so dass sie dieses Erleben als "Erlebnis" erleben!

Danke!


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