Was ist unter "Angst" zu verstehen?
Angst ist ein starkes, unangenehmes Gefühl der Bedrohung oder des Unbehagens, das durch die Vorstellung von Gefahr, Schmerz oder Verlust ausgelöst wird.
Es ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf potenzielle Bedrohungen und dient dazu, uns zu schützen und uns auf mögliche Gefahren vorzubereiten.
Angst kann jedoch auch übermäßig sein und zu starken emotionalen Reaktionen führen, die das tägliche Leben beeinträchtigen können.
Wie macht sich Angst bei Kindern bemerkbar?
Angst bei Kindern kann sich auf verschiedene Weisen bemerkbar machen. Hier sind einige häufige Anzeichen von Angst bei Kindern:
1. Körperliche Symptome: Kinder können körperliche Symptome wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Zittern oder Schweißausbrüche erleben.
2. Vermeidungsverhalten: Kinder könnten versuchen, Situationen oder Orte zu vermeiden, die ihre Angst auslösen, wie z.B. die Schule, soziale Aktivitäten oder bestimmte Menschen.
3. Schlafprobleme: Angst kann zu Schlafstörungen führen, wie Einschlafschwierigkeiten, Albträume oder nächtliches Aufwachen.
4. Stimmungsveränderungen: Kinder können gereizt, ängstlich, traurig oder unruhig sein. Sie könnten auch Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren oder Entscheidungen zu treffen.
5. Körperliche Reaktionen: Kinder könnten schneller müde oder erschöpft sein, da ihre Körper aufgrund der erhöhten Anspannung mehr Energie verbrauchen.
Es ist wichtig, die Anzeichen von Angst bei Kindern ernst zu nehmen und sie zu unterstützen, damit sie lernen, mit ihren Ängsten umzugehen. Professionelle Hilfe kann auch in Betracht gezogen werden, wenn die Angstsymptome schwerwiegend sind oder das tägliche Leben des Kindes stark beeinträchtigen.
Was versteht man bei Kindern unter eine "Angststörung"?
Eine Angststörung bei Kindern ist eine ernsthafte Erkrankung, bei der Kinder übermäßige und unangemessene Angstgefühle haben, die ihr tägliches Leben beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, die bei Kindern auftreten können, darunter:
1. Generalisierte Angststörung (GAS): Kinder mit GAS erleben anhaltende und übermäßige Sorgen und Ängste über verschiedene Themen, wie Schule, Familie, Gesundheit oder soziale Situationen.
2. Trennungsangststörung: Kinder mit Trennungsangststörung haben übermäßige Angst vor der Trennung von ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen. Sie können große Schwierigkeiten haben, alleine zu bleiben oder zur Schule zu gehen.
3. Soziale Angststörung: Kinder mit sozialer Angststörung haben intensive Ängste vor sozialen Situationen und Interaktionen mit anderen. Sie können große Angst davor haben, sich lächerlich zu machen oder von anderen kritisiert zu werden.
4. Phobien: Kinder mit Phobien haben übermäßige und irrationale Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen, wie z.B. Spinnen, Höhen, Dunkelheit oder öffentlichen Plätzen.
5. Zwangsstörung (OCD): Kinder mit OCD haben zwanghafte Gedanken und Verhaltensweisen, die dazu dienen, ihre Ängste zu kontrollieren. Sie können z.B. zwanghaftes Händewaschen, Zählen oder Überprüfen von Dingen haben.
Eine Angststörung bei Kindern kann ihr alltägliches Leben ( auch das der Angehörigen) stark belasten, ihre schulische Leistung, soziale Beziehungen und ihre allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen.
Es ist wichtig, eine angemessene Diagnose und Behandlung für Kinder mit Angststörungen zu erhalten, um ihnen zu helfen, mit ihren Ängsten umzugehen und ein gesundes Leben zu führen. Professionelle Hilfe von Therapeuten, Psychologen oder Psychiatern kann in solchen Fällen sehr hilfreich sein.
Behandlung von Angststörungen bei Kindern
Die Behandlung von Angststörungen bei Kindern kann je nach Schweregrad und Art der Angststörung variieren.
Hier sind einige häufig verwendete Behandlungsmöglichkeiten für Kinder mit Angststörungen:
1. Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine wirksame Form der Psychotherapie, die bei der Behandlung von Angststörungen bei Kindern eingesetzt wird. In der KVT lernen Kinder, ihre negativen Gedanken und Ängste zu erkennen, zu verstehen und zu verändern.
Sie lernen auch Bewältigungsstrategien, um mit ihren Ängsten umzugehen und sie zu überwinden.
Hier bietet sich auch, je nach Alter und Anliegen des Kindes, die direktive und nicht direktive Spielform mit Handpuppen an.
2. Elterntraining: Eltern können in die Behandlung einbezogen werden, um Kindern mit Angststörungen zu helfen.
Elterntraining und Elternberatung kann ihnen helfen, die Ängste ihres Kindes besser zu verstehen, unterstützende Umgebungen zu schaffen und effektive Bewältigungsstrategien zu erlernen.
3. Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen kann die medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn die Angststörung schwerwiegend ist oder nicht auf andere Behandlungsmethoden anspricht. Die Verwendung von Medikamenten sollte jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
4. Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Achtsamkeitsübungen können Kindern helfen, ihre Angstsymptome zu reduzieren und sich zu beruhigen.
5. Schulunterstützung: Kinder mit Angststörungen können von zusätzlicher Unterstützung in der Schule profitieren, wie z.B. von einem Schulpsychologen oder Schulberater, um ihre schulischen Leistungen und sozialen Beziehungen zu verbessern.
Es ist wichtig, mit einem Fachmann zusammenzuarbeiten, um eine angemessene Diagnose und Behandlungsplan für Kinder mit Angststörungen zu erstellen.
Eine frühzeitige Intervention und Behandlung können dazu beitragen, dass Kinder lernen, mit ihren Ängsten umzugehen und ein gesundes Leben zu führen.
Beachtenswerte Informationen
Kinder entwickeln sich schon vor der Geburt und zeigen diesbezüglich unterschiedliche Anliegen.
Ein manches Kind wirkt eher unruhig, bewegungsintensiv, ein anderes möchte den ganzen Tag getragen und gehalten werden.
Manche Kinder schlafen nachts gut durch, ein anderes kommt nachts überhaupt nicht zur Ruhe.
Wenn sich unsere Kinder entwickeln, gibt es Bereiche, die uns erst einmal gar nicht ins Auge fallen.
Ein Punkt möchte ich wie folgt in den Blickpunkt nehmen:
Sensorische Integration bei Kindern
Sensorische Integration ist ein Prozess, bei dem das Gehirn Informationen aus den verschiedenen Sinnesorganen verarbeitet und koordiniert, um eine angemessene Reaktion auf die Umwelt zu ermöglichen.
Bei Kindern kann eine Schwierigkeit in der sensorischen Integration auftreten, wenn das Gehirn nicht in der Lage ist, die sensorischen Informationen effektiv zu verarbeiten und zu organisieren.
Dies kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, wie z.B.
Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung, der Bewegungskoordination,
der Aufmerksamkeit und der emotionalen Regulation.
Kinder mit Schwierigkeiten in der sensorischen Integration können verschiedene Verhaltensweisen zeigen, wie z.B. Überempfindlichkeit oder Unterempfindlichkeit gegenüber sensorischen Reizen, motorische Unruhe, Schwierigkeiten bei der Feinmotorik oder grobmotorischen Fähigkeiten, Schwierigkeiten bei der Konzentration und Aufmerksamkeit, emotionale Ausbrüche oder Probleme bei der sozialen Interaktion.
Hier kann es auch bezüglich der kindbezogenen Emotionalität zu Verunsicherungen kommen, die zu einer Angst führen kann.
Nicht integrierter Moro Reflex
Der Moro-Reflex, auch als Schreckreflex bekannt, ist ein angeborener Reflex, der bei Neugeborenen und Säuglingen beobachtet werden kann. Der Moro-Reflex tritt auf, wenn ein plötzlicher lauter Lärm, eine unerwartete Bewegung oder ein Gefühl des Fallens das Baby erschreckt oder alarmiert. Der Reflex kann durch verschiedene Reize ausgelöst werden, wie z.B. plötzliche Geräusche, plötzliche Bewegungen des Kopfes oder plötzliches Zurücklehnen des Babys.
Der Moro-Reflex ist ein normaler Reflex, der dazu dient, das Baby zu schützen und zu alarmieren, wenn es plötzlichen Gefahren ausgesetzt ist. Der Reflex verschwindet normalerweise im Laufe der ersten Lebensmonate, wenn das zentrale Nervensystem des Babys reift und die Kontrolle über die Reflexe verbessert wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Moro-Reflex bei einigen Kindern möglicherweise länger als üblich bestehen bleibt oder übermäßig ausgeprägt sein kann. In solchen Fällen kann eine frühzeitige Intervention und Unterstützung durch Fachleute wie Kinderärzte, Therapeuten oder Kinderentwicklungsspezialisten hilfreich sein, um die Ursachen zu identifizieren und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.
Ein nicht integrierter Moro-Reflex kann verschiedene Auswirkungen haben, wie z.B. Schwierigkeiten bei der Selbstregulation, der emotionalen Stabilität, der Aufmerksamkeit und der Bewegungskoordination.
Stoffwechselprobleme bei Kindern, die Ängste hervorrufen können
Stoffwechselprobleme bei Kindern, die Ängste hervorrufen können, sind selten, aber dennoch möglich. Einige Stoffwechselstörungen können Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben und Angstsymptome bei Kindern verursachen.
Hier sind einige Beispiele für Stoffwechselprobleme, die Ängste bei Kindern hervorrufen können:
1. Hypoglykämie: Ein niedriger Blutzuckerspiegel kann bei Kindern zu Angstsymptomen wie Zittern, Schwitzen, Nervosität und Unruhe führen. Kinder mit Diabetes oder anderen Stoffwechselstörungen, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, sind anfälliger für Hypoglykämie und damit verbundene Angstzustände.
2. Schilddrüsenprobleme: Schilddrüsenprobleme wie eine Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse können auch bei Kindern zu Angstzuständen führen. Die Schilddrüsenhormone haben einen Einfluss auf den Stoffwechsel und können die Stimmung und das emotionale Wohlbefinden beeinflussen.
3. Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit der Pubertät oder anderen Entwicklungsphasen können zu Stimmungsschwankungen und Angstzuständen bei Kindern führen.
4. Nährstoffmangel: Ein Mangel an wichtigen Vitaminen und Nährstoffen wie Vitamin B12, Vitamin D, Magnesium oder Omega-3-Fettsäuren kann bei Kindern zu Angstsymptomen führen, da diese Nährstoffe für die Stimmungsregulation und den Stoffwechsel wichtig sind.
Wenn Eltern oder Betreuer bei ihren Kindern Anzeichen von Angstzuständen bemerken und vermuten, dass Stoffwechselprobleme eine Rolle spielen könnten, ist es wichtig, einen Kinderarzt oder Fachmann aufzusuchen.
Eine gründliche Untersuchung und Diagnose können dabei helfen, die Ursache der Ängste zu identifizieren und eine angemessene Behandlung einzuleiten.
Eine ganzheitliche Herangehensweise, die medizinische, ernährungsphysiologische und psychologische Aspekte berücksichtigt, kann hilfreich sein, um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Kindes zu verbessern.
Das Thema Kinderängste und Angststörungen ist bei allen Betroffenen mit viel Unsicherheit und oftmals Ratlosigkeit verbunden.
Bevor festgeschriebene Diagnosen gestellt werden, ist es wichtig, den Blick in vielfältigste Richtungen bezüglich der Entwicklung des Kindes zu richten.
Ich hoffe, Ihnen mit diesem Bericht einen kleinen Einblick dazu bieten zu können.
Falls es Fragen zu diesen Themen gibt, dürfen Sie sich gerne bei mir melden.
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