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Soziale Kontakte und Konfliktverhalten bei Kindern und Jugendlichen nach der Corona-Krise


Ein aktueller Blick mit Perspektiven für Familien, Schulen und Fachkräfte



Wenn das Miteinander schwierig wird

 

In vielen Familien, Schulen und Klassenzimmern ist es spürbar:

 

Etwas hat sich verändert im sozialen Miteinander der Kinder und Jugendlichen.

Wo früher ausgelassen gespielt, gestritten und wieder versöhnt wurde, begegnen uns heute häufiger Unsicherheit, Rückzug oder aufgestaute Wut. Konflikte zwischen Gleichaltrigen scheinen schneller zu eskalieren, Missverständnisse führen zu Ausgrenzung, und viele Kinder wissen nicht mehr, wie sie sich ausdrücken oder Grenzen wahren können – ohne andere oder sich selbst zu verletzen.

Für Eltern wie für Lehrkräfte ist dies oft eine hilflose Situation.

Sie erleben Kinder, die wütend oder traurig nach Hause kommen, über „Zoff“ in der Klasse berichten oder sich zunehmend verschließen.

 

Und sie fragen sich:

 

Was braucht mein Kind jetzt? Wie kann ich helfen, ohne zu überfordern?

 

Auch die Schule ist gefordert – und gleichzeitig am Limit.

Denn Konfliktlösung braucht Raum, Beziehung und Zeit – Ressourcen, die im schulischen Alltag oft fehlen.

So bleiben viele Schwierigkeiten unausgesprochen, schwelen weiter oder verschieben sich in den digitalen Raum.

Ich bin Andrea Berghaus, integrative Lerntherapeutin, und erlebe täglich, wie sehr Kinder nach Orientierung, echter Beziehung und emotionaler Sicherheit suchen.
In einem geschützten Rahmen helfe ich Kindern, wieder mit sich selbst und anderen in Kontakt zu kommen – Gefühle zu erkennen, Grenzen zu benennen, Konflikte auszuhalten und friedlich zu lösen.

Diese Seite soll Ihnen als Eltern, Lehrkräfte oder Fachkraft Verständnis, Orientierung und konkrete Wege zeigen – für ein gelingendes Miteinander trotz der Herausforderungen unserer Zeit.


 


1. Was hat sich seit der Corona-Krise im sozialen Verhalten von Kindern und Jugendlichen verändert?

 

Die Corona-Pandemie hat das soziale Miteinander junger Menschen tiefgreifend beeinflusst. Kontaktbeschränkungen, Schulschließungen, digitale Kommunikation und lange Phasen sozialer Isolation haben die Entwicklung sozialer Kompetenzen und die Fähigkeit zur Konfliktlösung nachhaltig verändert.

 

Zentrale Veränderungen:

  • Reduzierte Sozialkompetenz: Viele Kinder und Jugendliche hatten über längere Zeit kaum reale Sozialkontakte – das Training sozialer Fähigkeiten kam zum Erliegen.

  • Erhöhte Unsicherheit: Der Umgang mit Nähe, Emotionen und Gruppenprozessen ist für viele unsicherer geworden.

  • Digitale Ersatzwelten: Soziale Interaktionen wurden zunehmend in den digitalen Raum verlagert, was Konfliktlösungen auf zwischenmenschlicher Ebene erschwerte.

  • Gestiegene emotionale Belastung: Psychische Belastungen, Ängste und depressive Verstimmungen haben zugenommen und beeinflussen das Sozialverhalten.

Statistik (Bertelsmann Stiftung & COPSY-Studie, 2023):

  • 1 von 3 Kindern zeigt seit Corona erhöhte emotionale Auffälligkeiten.

  • 23 % der Jugendlichen geben an, sich oft einsam zu fühlen.

  • 40 % der Jugendlichen berichten von mehr Konflikten im schulischen Umfeld seit der Pandemie.



2. Wie tragen Jugendliche heute ihre Konflikte aus – und warum geschieht das oft in der Schule?

Viele Konflikte verlagern sich in die Schule, da sie für Kinder und Jugendliche der zentrale soziale Ort ist. Dort treffen unterschiedliche Bedürfnisse, Unsicherheiten und soziale Erwartungen aufeinander – oft ohne ausreichend Raum für emotionale Regulation oder meditative Begleitung.

Typische Konfliktformen:

  • verbale Auseinandersetzungen, Mobbing, Ausgrenzung

  • nonverbale Konflikte (Ignorieren, Gestik, „soziales Frieren“)

  • körperliche Auseinandersetzungen in Extremfällen

  • digitale Konfliktaustragung (Cybermobbing, Shitstorms)

Warum Schule?

  • Schule ist nach Corona der erste reale Ort, an dem junge Menschen wieder regelmäßig aufeinander treffen.

  • Lehrkräfte stehen oft unter Druck, ohne Zeit für gezielte Konfliktbegleitung.

  • Der emotionale „Rucksack“ vieler Schüler:innen ist voll – und es fehlt an Tools zur Entlastung.


3. Was kann Schule in solchen Konfliktlagen leisten?

Lehrkräfte sind keine Therapeut:innen – und doch tragen sie im Alltag eine zentrale Verantwortung für das soziale Klima. Hier sind begleitende Maßnahmen gefragt:

Schulische Unterstützungsangebote:

  • Sozialpädagogische Fachkräfte an Schulen (OGS/Schulsozialarbeit)

  • Programme für soziales Lernen (z. B. Lions Quest, Klasse2000)

  • Peer-Mediation oder Streitschlichter:innen

  • Schulinterne Fortbildungen zu Deeskalation und Gewaltprävention

  • Schutzraum-Angebote (z. B. Auszeitgruppen oder „Ruheräume“)


4. Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen?

Eltern können viel bewirken, indem sie bewusst Zeit für Gespräche, Emotionen und soziale Erfahrungen schaffen.

Hilfreiche Ansätze im Alltag:

  • Gefühle ernst nehmen: Was wie „Kleinigkeit“ wirkt, kann im Kindererleben groß sein.

  • Reflexionsräume schaffen: „Was ist da passiert – wie hast du dich gefühlt?“

  • Alternativen zur Eskalation aufzeigen: „Was hättest du noch tun können?“

  • Vorleben von respektvollem Umgang: Kinder lernen durch Beobachtung.

  • Gemeinsame Medienzeit bewusst gestalten: Inhalte reflektieren, Plattformen begleiten.


5. Wie geht es trotz sozialer Medien mit dem Konfliktverhalten weiter?

Digitale Medien sind fester Bestandteil der Lebenswelt – sie verstärken jedoch oft impulsive Konfliktaustragung, insbesondere über Messenger, soziale Netzwerke oder Spielechats.

Erforderlich ist:

  • Medienkompetenz statt Medienverzicht.

  • Klare Gesprächskultur über Onlinekonflikte.

  • Grenzen und Regeln im Umgang mit Smartphones.

  • Medienpädagogische Begleitung an Schulen und durch Eltern.

Konflikte sind nicht „schlimm“ – sie sind ein Trainingsfeld für Empathie, Abgrenzung und Kompromissfähigkeit. Aber sie brauchen gute Bedingungen, um konstruktiv gelöst zu werden.


6. Welche konkreten Hilfsmaßnahmen gibt es in Lindlar und Umgebung?

In Lindlar und Umgebung bestehen verschiedene Angebote zur psychosozialen Unterstützung, zur Konfliktprävention und Begleitung:

Einrichtung Angebot Kontakt
Familienberatungsstelle Lindlar (Caritas) Beratung für Kinder, Jugendliche, Eltern 02266 / 47939
Schulsozialarbeit der GGS und weiterführenden Schulen Krisenbegleitung, Konfliktklärung Über jeweilige Schule
Jugendzentrum Lindlar (JUZ) Freizeitpädagogik, Soziales Lernen 02266 / 440 838
Ambulante Erziehungshilfe (Diakonie) Hilfe zur Erziehung, Einzelfallhilfe 02261 / 8174 0
Praxis „Wundersam Wirkend“, Andrea Berghaus Lerntherapie mit Schwerpunkt auf emotionaler Stärkung, Selbstwert, Konflikttraining im Einzelkontakt www.wundersam-wirkend.deinfo@wundersam-wirkend.de – Tel. 02266 / 1219

 


7. Persönliches Angebot von Andrea Berghaus, integrative Lerntherapeutin

Als Lerntherapeutin begegnen mir viele Kinder, die Konflikte nicht mehr konstruktiv austragen können – weil ihnen innere Sicherheit fehlt. In der Einzeltherapie ermögliche ich geschützte Räume, um Gefühle zu benennen, soziale Strategien zu entwickeln und das Selbstvertrauen zu stärken.

Ich unterstütze Kinder bei:

  • dem Erkennen eigener Gefühle und Grenzen

  • dem Training alternativer Reaktionsmuster

  • der Stärkung sozialer Fähigkeiten im Einzelkontakt

  • der Reflexion medialer Konflikte

  • dem empathischen Umgang mit sich und anderen

Kontakt:
Andrea Berghaus – Integrative Lerntherapie
Praxis Wundersam Wirkend
Frielinghausen 35 · 51789 Lindlar
📞 02266 / 1219 · ✉️ info@wundersam-wirkend.de
🌐 www.wundersam-wirkend.de


 


Abschließende Gedanken

Kinder brauchen nach der Pandemie nicht noch mehr Bewertung – sondern Verständnis, Beziehung und Begleitung.

Schulen, Eltern und Fachkräfte können gemeinsam ein Netz schaffen, das Halt gibt.

Wenn wir Konflikte als Wachstumschancen begreifen, können wir gemeinsam eine resiliente junge Generation stärken.

Ich unterstütze hierbei gerne mit Herz und Verstand!