· 

Nie wieder gehe ich in die Schule!



Simon ist 10 Jahre alt und besucht das vierte Schuljahr einer Grundschule.

Keiner hat so richtig damit gerechnet - "Simon fordert die "Auszeit".

Simon ist kein Einzelfall.

Es gibt Kinder, die mit dem Einschlafen Probleme haben,

manchen zwickt der Bauch, oder es schmerzt der Kopf.

Manche Kinder bringen ihre Forderung sehr deutlich zum Ausdruck.

In der Grundschule erlebte ich Kinder, die von ihren Müttern in die Schule getragen wurden.

Es lief unter Protest ab und die Lehrer, sowie die Eltern standen dieser Situation "fragend" gegenüber.



Simon war ein Schulkind, wie viele andere.

Die Kindergartenzeit war ein Genuss und die Freude auf die Schule fühlbar.

Die Aufregung am ersten Schultag war für niemanden zu übersehen.

Jeder wünschte Glück und "Alles Gute!"

Alles fing so vielversprechend an ...


Anfangs bemerkte man kaum etwas beim Simon.

Alles lief so, wie es eben lief.

Bei den Hausaufgaben fing es an und der Spaß verließ uns alle nach und nach.

Simon zeigte überhaupt keine Motivation mehr, sich an schulischen Aktivitäten zu beteiligen.

Erst die Bauchweh, dann Kopfweh, dann Schlaflosigkeit und dann?

Verweigerung folgte auf der Spur!

Nun weiß keiner weiter ...

Was ist zu tun?


Simon erlebt Zusammenhänge seines Lebens und schließt daraus Rückschlüsse.

Manche Erlebnisse, Zusammenhänge und Gefühle lassen sich für Simon schwer in Gedanken, Erklärungen und Worte fassen.

Bei besonderen Belastungen gibt der Körper Hinweise und reagiert auf diese seelische Befindlichkeit.

Das Kind fühlt sich unwohl und gibt dies zum Ausdruck.

Eine Wärmflasche hilft zu Beginn und wird bei Verstärkung der Belastung als "hilflos" dargelegt.


Was ist mit Simon passiert?

Wieso betrifft es mittlerweile so viele Kinder?

Mit diesem Bericht versuche ich etwas Klarheit und vielleicht etwas Hilfe zu bieten.


  1. Vorgeschichte:  Wichtig ist zu erfahren, wie die ersten Jahre verliefen und wie sich die Zeit vor Schuleintritt gestaltet haben.
  2. Gesundheit:       Gibt es Besonderheiten, Hintergründe zur Gesundheit. Hierbei gibt das U Buch Aufschluss.
  3. Familie:               Wie ist die Familie aufgestellt. Wie viele Geschwister gibt es und wie geht es der Familie?
  4. Persönlichkeit:  Wie schätzt sich das Kind selber ein? Welche Erwartungshaltungen bestehen (auch durch das Kind)
  5. Frustration:       Wie geht das Kind mit Mißerfolgen um? Ist das Kind belastbar?
  6. Bindung:            Welche Kontakte liebt das Kind?
  7. Schule:                Wie gestaltete sich der Schuleinstieg? Klassengröße? Kontakt zu Lehrern? Verbindungen? Lernstoff?

Simon verhält sich aus seiner eigenen Not heraus so defensiv.

Wenn die Erklärungen und Begründungen fehlen und sich für das Kind keine schlüssigen Rückschlüsse

und Handlungsmöglichkeiten ergeben,

handelt es so, wie es situationsbezogen möglich ist.

Für Erwachsene schwer verständlich und erklärbar.

Das Kind verweigert alles, mit jeder Konsequenz, Kraft und Hingabe.

 


Was können Eltern und Lehrer tun?

Keiner hat ein Rezept.

Das was ich beitragen kann sind Ideen!

  1. Alles auf 0 stellen!            Nur zuhören! Nur wiederholen: "Habe ich dich richtig verstanden dass du dies und jenes meinst?"
  2. Druck rausnehmen:         Alle Erwarungshaltungen zurück schrauben. Hier geht es um die grundsätzliche Bereitschaft des Kindes.
  3. Kind spiegeln:                  "Du siehst bedrückt aus. Bist du traurig?"
  4. Keine Wertung:                 "Ok, wenn ich dich richtig verstehe, bedrückt dich ..., liege ich richtig?"
  5. Teilhabe:                            " Weißt du Simon, dir geht es im Moment nicht so gut. Mir geht es manchmal auch nicht so gut."
  6. Teilhabe:                            "Wenn es mir nicht so gut geht, hilft es mir ...." "Wie kann ich Dir eine Hilfe sein?" "Kann es ein anderer sein?"   
  7. Kontakte, Druck, Noten:  Welcher Grund liegt vor?
  8. Hospitation:                       Eltern nehmen am Unterricht teil.
  9. Es gibt die absolute Verweigerung. Hier braucht es externe Hilfe! Hilfe für das Kind und die Eltern!
  10. Kontakt zu den Lehrern:  Austausch und Beratung der Situation entsprechend.
  11. Spiel:                                    Handpuppen als Stellvertreter für Situationen und Belastungen.
  12. Aufnahme:                          "Erzähle doch einmal, was los ist. Ich gehe raus und das Diktiergerät hört zu."
  13. Erziehungsberatung:        Anlaufstelle für Anliegen der Erziehung.


In meiner Praxis gibt es vielfältige Möglichkeiten.

Biete euch meinen Rat an und wir sehen weiter.

Für alles gibt es einen Weg :-)

Liebe Grüße,

Andrea Berghaus


Kommentar schreiben

Kommentare: 0